Die diesjährige Tagung der ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege mit den Denkmalschutzbehörden lädt zu einer Tagung in Dresden ein, die sich mit Friedhofs- und Bestattungskultur befasst. Sie findet am Freitag, dem 27. Mai 2016 im Festsaal des Ständehauses Dresden statt. Bei Interesse an einer Teilnahme sollte man sich an das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Frau Webersinke, wenden, da dafür eine Einladung benötigt wird. Hier ist das Programm.
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Freitag, 29. April 2016
Mittwoch, 27. April 2016
Friedhof am Meer
Mit diesem Post habe ich schon auf die Buchvorstellung dieser neuen Publikation zur Geschichte des Keitumer Friedhofes auf Sylt hingewiesen. Nun habe ich das Buch auch vor mir auf dem Schreibtisch liegen.
Schon am Inhaltsverzeichnis erkennt man, dass es sich dabei um eine Gemeinschaftsarbeit handelt. Insgesamt legen neun Autoren hier die Ergebnisse ihrer Einzeluntersuchungen zum Keitumer Friedhof und dem Tod auf Sylt vor, die während eines fast dreijährigen Forschungsprojektes am Instituts für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Fischer erareitet worden sind.
Dabei ist dem Inhaltsverzeichnis allerdings auch anzumerken, dass einige Autorinnen deutlich intensiver geforscht haben als andere. So stammen von Claudia Schmdt alle Beiträge zu dem erste Hauptkapitel zur "Erinnerungskultur auf dem Keitumer Friedhof" und sie hat auch weitere Beiträge zu den anderen Hauptkapiteln geleistet, während andere Autoren nur mit einem oder zwei Beiträgen vertreten sind.
Die weiteren Hauptkapitel sind übertitelt mit: "Porträts - Menschen auf dem Keitumer Friedhof", "Der maritime Tod", "Der Keitumer Friedhof im Kontext des Nationalsozialismus", sowie "Keitumg und die Inselt Sylt", Im Rahmen des ersten Kapitels wird der Friedhof mit seiner Entwicklungsgeschichte vorgestellt, seine Grabmalkultur werden erläutert ebenso wie das Leben und Sterben am Meer. Zudem wird aufgezeigt, wie der Friedhof im Laufe der Zeit immer stärker museal inszeniert wurde. Heute zieht er sowohl Touristen an wie Menschen, die an diesem besonderen Ort beerdigt werden wollen. Die weiteren Abschnitte dieses Kapitels widmen sich der Kunst auf dem Friedhof, sowie einzelnen Grabmalen, ihrem historischen Kontext und ihrer gerade fertiggestellten letzten Restaurierung.
Mit dem folgenden Kapitel geht es dann in die Gegenwart. Menschen werden vorgestellt, die in enger Verbindung zu dem Friedhof stehen: ein Malermeister, der alte Grabsteine verschönert; der Friedhofsverwalter und seine Mitarbeiter; sowie ein Friedhofsgärter, der Touristenführungen an seinem Arbeitsort anbietet.
Intensiv beschäftigt sich das Buch danach mit den Zeugnissen des maritimen Todes, in deren Symbolen und dinglichen Hinterlassenschaften, aber auch in den schriftlichen Verzeichnis des Totenregisters sich das Inselleben vergangener Zeiten mit seiner steten Gefahr von Sturmfluten und Schiffsuntergängen widerspiegelt.
Dem Nationalsozialismus und seinen Spuren im Inselleben wird in Einzelstudien nachgegangen und in dem letzten Kapitel wird Keitum noch einmal auf der Insel Sylt veortet. Dabei werden einzelne Aspekte hervorgehoben wie die "Stereotype der Sylter Frauen im 18. und 19. Jahrhundert". Geschichten von Kriegsflüchtlingen und Investoren werden erzählt und das Anwachsen des Tourismus sesit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird am Beispiel des Seebades Westerland und der Entstehungsgeschichte des Hindenburgdammes und der Inselbahn aufgezeigt.
Insgesamt gibt dieses Buch nicht nur einen Einblick in die Friedhofsgeschichte von Keitum, sondern zeigt, welcher umfassende und vielfältige Einblick in Geschichte, jüngste Vergangenheit und Gegenwart im Rahmen der Untersuchung eines historischen Friedhof und seiner Grabmale gewonnen werden kann. Dabei sind die verschiedenen Beiträge nicht in trockener wissenschaftlicher Sprache abgefasst, sondern lesen sich leicht. Zudem sind sie reich bebildert, so dass dieser Friedhofsband nicht nur ein Gewinn für Friedhofsfreunde ist, sondern auch Touristen auf Sylt einen tieferen Einblick in die Kulturgeschichte der Insel ermöglicht.
Norbert Fischer, Julia Helbig, Stefanie Pfaff, Sina Sauer, Claudia Schmidt (Hg.), Friedhof am Meer. Der St.-Severin-Kirchhof in Keitum und der Tod auf Sylt. Husum Verlag, 192 Seiten, 19,95 Euro
Schon am Inhaltsverzeichnis erkennt man, dass es sich dabei um eine Gemeinschaftsarbeit handelt. Insgesamt legen neun Autoren hier die Ergebnisse ihrer Einzeluntersuchungen zum Keitumer Friedhof und dem Tod auf Sylt vor, die während eines fast dreijährigen Forschungsprojektes am Instituts für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Fischer erareitet worden sind.
Dabei ist dem Inhaltsverzeichnis allerdings auch anzumerken, dass einige Autorinnen deutlich intensiver geforscht haben als andere. So stammen von Claudia Schmdt alle Beiträge zu dem erste Hauptkapitel zur "Erinnerungskultur auf dem Keitumer Friedhof" und sie hat auch weitere Beiträge zu den anderen Hauptkapiteln geleistet, während andere Autoren nur mit einem oder zwei Beiträgen vertreten sind.
Die weiteren Hauptkapitel sind übertitelt mit: "Porträts - Menschen auf dem Keitumer Friedhof", "Der maritime Tod", "Der Keitumer Friedhof im Kontext des Nationalsozialismus", sowie "Keitumg und die Inselt Sylt", Im Rahmen des ersten Kapitels wird der Friedhof mit seiner Entwicklungsgeschichte vorgestellt, seine Grabmalkultur werden erläutert ebenso wie das Leben und Sterben am Meer. Zudem wird aufgezeigt, wie der Friedhof im Laufe der Zeit immer stärker museal inszeniert wurde. Heute zieht er sowohl Touristen an wie Menschen, die an diesem besonderen Ort beerdigt werden wollen. Die weiteren Abschnitte dieses Kapitels widmen sich der Kunst auf dem Friedhof, sowie einzelnen Grabmalen, ihrem historischen Kontext und ihrer gerade fertiggestellten letzten Restaurierung.
Blick in das Buch "Friedhof am Meer - Der St. Severin-Friedhof in Keitum ud der Tod auf Sylt." S. 12 |
Intensiv beschäftigt sich das Buch danach mit den Zeugnissen des maritimen Todes, in deren Symbolen und dinglichen Hinterlassenschaften, aber auch in den schriftlichen Verzeichnis des Totenregisters sich das Inselleben vergangener Zeiten mit seiner steten Gefahr von Sturmfluten und Schiffsuntergängen widerspiegelt.
Dem Nationalsozialismus und seinen Spuren im Inselleben wird in Einzelstudien nachgegangen und in dem letzten Kapitel wird Keitum noch einmal auf der Insel Sylt veortet. Dabei werden einzelne Aspekte hervorgehoben wie die "Stereotype der Sylter Frauen im 18. und 19. Jahrhundert". Geschichten von Kriegsflüchtlingen und Investoren werden erzählt und das Anwachsen des Tourismus sesit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird am Beispiel des Seebades Westerland und der Entstehungsgeschichte des Hindenburgdammes und der Inselbahn aufgezeigt.
Insgesamt gibt dieses Buch nicht nur einen Einblick in die Friedhofsgeschichte von Keitum, sondern zeigt, welcher umfassende und vielfältige Einblick in Geschichte, jüngste Vergangenheit und Gegenwart im Rahmen der Untersuchung eines historischen Friedhof und seiner Grabmale gewonnen werden kann. Dabei sind die verschiedenen Beiträge nicht in trockener wissenschaftlicher Sprache abgefasst, sondern lesen sich leicht. Zudem sind sie reich bebildert, so dass dieser Friedhofsband nicht nur ein Gewinn für Friedhofsfreunde ist, sondern auch Touristen auf Sylt einen tieferen Einblick in die Kulturgeschichte der Insel ermöglicht.
Norbert Fischer, Julia Helbig, Stefanie Pfaff, Sina Sauer, Claudia Schmidt (Hg.), Friedhof am Meer. Der St.-Severin-Kirchhof in Keitum und der Tod auf Sylt. Husum Verlag, 192 Seiten, 19,95 Euro
Dienstag, 26. April 2016
Hamburg Ohlsdorf - Förderverein für das historische Islamische Gräberfeld gegründet
In dem Beitrag "75 Jahre islamisches Gräberfeld in Hamburg" von Firouz Vladi, der in der Nr. 133 von "Ohlsdorf- Zeitschrift für Trauerkultur" erscheint, lese ich gerade, dass ein Förderverein für das schon 1941 eingerichtete erste Gräberfeld der damaligen Iranisch-Mohammedanischen Gemeinde bei Kapelle 2 gegründet worden ist.
Das Gräberfeld ist mit ca. 150 Bestattungen schon lange voll belegt und inzwischen sind weitere islamische Gräberfelder bei Kapelle 13 und auf anderen hamburgischen Friedhöfen eingerichtet worden. Das historische Gräberfeld hat deswegen besondere Bedeutung, weil es mit zu den ältesten Dokumenten islamischer Existenz in Hamburg gehört und nach dem „Türkischen Friedhof“ in Berlin-Neukölln das älteste seiner Art in Deutschland ist.
Nachdem das Grabfeld verwilderte und durch Spenden einiger iranischer Kaufleute wieder Instand gesetzt wurde, soll nun mit Hilfe des neuen Vereins dafür gesorgt werden, dass das Grabfeld als Ganzes auf Friedhofsdauer erhalten bleibt und stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird.
Vgl. zum Thema auch: Christine Behrens, Islamische Bestattungskultur zwischen Tradition und Anpassung, in: Ohlsdorf- Zeitschrift für Trauerkultur, Nr. 81, II, 2003
Hier ein Blick auf das islamische Grabfeld bei Kapelle 12 (Foto Leisner 2015) |
Nachdem das Grabfeld verwilderte und durch Spenden einiger iranischer Kaufleute wieder Instand gesetzt wurde, soll nun mit Hilfe des neuen Vereins dafür gesorgt werden, dass das Grabfeld als Ganzes auf Friedhofsdauer erhalten bleibt und stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird.
Vgl. zum Thema auch: Christine Behrens, Islamische Bestattungskultur zwischen Tradition und Anpassung, in: Ohlsdorf- Zeitschrift für Trauerkultur, Nr. 81, II, 2003
Dienstag, 19. April 2016
Der Tod ist die Pforte zum Leben
Reiner Sörries, Der Tod ist die Pforte zum Leben (Reichert Verlag) |
Dieser reichbilderte Band ist für mich geradezu zum Augenöffner geworden. Ehrlich gesagt, habe ich selbst die Eingangssituation von Friedhöfen bisher selten bewusst wahrgenommen. Das ändert sich gerade, wie meine Fotos des kleinen ländlichen Friedhofs um die Kirche von Bosau beweisen sollen.
Mit diesem neuen Buch, das der Autor nach eigenem Bekunden als Abschied aus der "Welt der Sepulkralkultur" verfasst hat, legt Sörries einen ausführlichen Überblick über die historische Entwicklung der Friedhofseingänge vor. Sein Anliegen ist es dabei zu zeigen, dass die "Türen, Tore und Portale, die den Weg zum Friedhof eröffnen, mehr sind als ein notwendiger Zugang von draußen nach drinnen. Sie bilden vielmehr zugleich eine symbolische Schwelle und erzählen davon, welche Bedeutung man dem Tod in unterschiedlichen Zeiten beimaß."
Verbunden ist dieses Anliegen mit einem gerüttelt Maß Kritik am heutigen Friedhofswesen. Denn der Verfasser will mit seinem Buch auch aufzeigen, "worunter unsere Friedhöfe heute leiden, nämlich an einer weit fortgeschrittenen Versachlichung. Die heute verbreiteten gesichts- und sprachlosen Friedhofseingänge belegen, dass unsere Friedhöfe keine Botschaft mehr haben, die Menschen unabhängig von Religion und Weltanschauung eigentlich erwarten." Mit seinem Werk will Sörries deshalb auch zum Um- und Nachdenken über die Friedhofsgestaltung anregen, denn, wie er es ausdrückt "der Eingang ist die Visitenkarte eines Friedhofs, und was hier nicht geschieht, das ereignet sich auch auf dem Friedhof nicht."
Friedhofseingang in Bosau: Auf dem schlichten linken Torpfeiler steht "WOHEN", auf dem hierabgebildeten rechten "NA HUS" (Plattdeutsch: Wohin? Nach Haus) (Foto Leisner) |
In mehreren Kapiteln werden dann die besonders reich ausgestalteten Eingangssituationen jener Zeit aufgefächert, als Friedhöfe "Zu Nutz und Trost der ganzen Gemein" neu eingerichtet wurden und die Portale nicht nur Träger christlicher Botschaften sondern zugleich auch bleibende Erinnerungszeichen für ihre Stifter und/oder Errichter wurden. Der Entwicklung in Wittenberg ist dabei ein Extrakapitel gewidmet. Weiter geht es dann zum "Sensenmann am Friedhofstor" und den Plastiken von Heiligen an den katholischen Toren aus Zeit der Gegenreformation. Es folgen die ersten Portale, die zeigen, dass das Zeitalter der Aufklärung nicht spurlos an den Friedhöfen vorübergezogen ist. In diesem Kapitel wird auch das besonders eindruckvolle Eingangsensemble des berühmten Dessauer Friedhofes thematisiert. Parallel dazu wird im folgenden Abschnitt der Gegenentwuf der Herrenhuter Brüdergemeine vorgestellt. Die folgenden Kapitel widmen sich der historistischen Gestaltung.
Gleich rechts hinter dem Tor ist in Bosau ein Findling mit der Infschrift aufgestellt: "Hier endet einmal jedermanns Weg" (Foto Leisner) |
Anzumerken ist, dass in allen Abschnitten nicht nur die Gestaltung der Tore vorgestellt und interpretiert wird, sondern dass sie stets in Verbindung mit ihrem ikonografischen Programm und ihren verbalen Aussagen als Ganzheit gesehen werden; ein Vorgehen, das den Leser gleichzeitig zu Lektüre und intensiver Bildbetrachtung einlädt. Deutlich an der Gestaltung und den Inschriften abzulesen ist dabei, wie die Friedhöfe im 19. Jahrhundert ihre spirituelle Aussagekraft immer mehr einbüßten und zu einer kommunalen Bauaufgabe - parallel zu den neuen Bahnhöfen und wichtigen Verwaltungsgebäuden - wurden. Ein "Blick in die Neue Welt" zeigt übrigens die weltweit fast theatralische Inszenierung der Friedhöfseingänge dieser Epoche.
Mit dem Kapitel "Staub bist du!" wendet sich der Autor den jüdischen Friedhöfen in Deutschland zu, die anscheinend keinen Sonderweg eingeschlagen haben, wenn man von einzelnen Beispielen absieht, die den Stil maurischer Bauten historisierend als Kennzeichen der eigenen Religion für sich beanspruchten. Dagegen sind die muslimischen Begräbnisplätze in Europa noch so selten, dass sich aus ihrer Gestaltung kein Trend ablesen lässt. Interessant ist dann die Interpretation der romantischen Friedhofsgemälde des 19. Jahrhunderts, die mit der Überschrift "Ein diffruser Hauch des Werdens und Vergehens" interpretiert werden.
Eine mir bisher unbekannte Verbindung von Friedhofseingängen mit Erinnerungsmalen für Gefallene füllt fast ein ganzes weiteres Kapitel. Mit Funktionalität und Transparenz geht es dann in die Moderne und bis in die Gegenwart, bevor die abschließenden Kapitel noch einmal zusammenfassend einen Überblick über die historische Entwicklung, sowie über die an Friedhofseingängen aufzufindenden Inschriften geben. Am Schluss wachen dann noch "Engel über den Friedhofseingang", denen der Autor nicht wirklich gewogen ist, wenn er schreibt, dass sie "zu allen Zeiten zu einer ebenso tröstliche wie letztlich doch unverbindlichen Gestaltung" verhalfen.
Insgesamt ist diese Untersuchung, die sich auf ein sehr reiches Beispielmaterial stützt, wegweisend für alle weiteren Forschungen zu diesem Thema. Mit ihr ist eine wichtige Lücke der Sepulkralgeschichte gefüllt. Alle weiteren Untersuchungen können auf dieser sicheren Basis aufbauen. Aber nicht nur die historische Forschung profitiert von dieser Arbeit. Dieses Buch muss besonders den Praktikern der Friedhofsgestaltung und -verwaltung ans Herz gelegt werden, da es mit einer Vielzahl von Beispielen vor Augen führt, welche überragende Bedeutung der Eingangsbereich zu dem "Ruheplätzen" der Toten besitzt. Das Plädoyer des Verfassers sich intensiver mit dieser symbolischen Schwelle zu befassen kann hier nur unterstrichen werden.
Sörries, Reiner, Der Tod ist die Pforte zum Leben. Die Geschichte des Friedhofseingangs vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Reichert Verlag 2016, 352 S., 333 farb. Abb., 8 s/w Abb., Gebunden 39,90 €
ISBN: 9783954901166
Donnerstag, 14. April 2016
Friedhöfe in Deutschland - Kulturerbe entdecken und gestalten
Tagungsband des BHU |
Zum einen ist der Vortrag von Michael Studemund-Halévy "Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte. Der Portugiesenfriedhof an der Königsstraße als Welterbe-Kandidat der UNESCO", der in Kassel ausfiehl, in das Buch aufgenommen worden. Er geht besonders auf die prunkvolle Grabdekoration und die reichhaltigen geschichtlichen Hintergründe der sefardischen Grabmalkultur auf den jüdischen Friedhöfen in Hamburg-Altona ein.
Zum anderen gibt es einen Beitrag von Mascha Schacht, die das Interesse des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhoskultur e.V. (vffk.de) an historischen Friedhöfen erläutert, sowie einen Schlußbeitrag von Martin Bredenbeck zum Thema "Kulturdenkmal des Jahres 2015 - Historische Friedhöfe", der sozusagen für den BHU in eigener Sache zusammenfassend den historischen Friedhof als ein besonderes Kulturlandschaftselement und Kulturdenkmal in Bildern sprechen lässt.
Und natürlich gibt es die üblichen Vorworte, die zu einem solchen Buch dazugehören, ebenso wie ausführlicheren Informationen über die Autoren. Alle Beiträge sind reich bebildert, so dass dieser Tagungsband für alle, die nicht dabei waren, eine umfassende Informationsmöglichkeit bildet.
Alle Veröffentlichungen des BHU kann man beim BHU kostenfrei bestellen. Eine Spende wird erbeten, um die weitere Arbeit des BHU zu unterstützen.
Montag, 11. April 2016
Friedhof am Meer - Buchvorstellung in Keitum und Hamburg
Titelseite von Friedhof am Meer |
Am
Dienstag, 19. April um 18.00 Uhr
im Keitumer Pastorat das Buch
und am
Donnerstag, 26. Mai 2016, 19.30 Uhr
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Edmund-Siemers-Allee 1 20146 Hamburg
Flügelbau West (ESA W ) Raum 220
wird das Buch:
„Friedhof am Meer – Der St-Severin-Kirchhof in Keitum und der Tod auf Sylt“
von den Herausgebern Norbert Fischer und Claudia Schmidt vorgestellt. Es ist das Ergebnis eines fast dreijährigen Forschungsprojektes des Instituts für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Fischer und in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Kirchengemeinde St. Severin zum Keitumer Friedhof und dem Tod auf Sylt.
Alle Interessierten sind zur Buchvorstellung herzlich eingeladen. Demnächst werde ich es auch hier im Blog noch näher vorstellen:
Norbert Fischer, Julia Helbig, Stefanie Pfaff, Sina Sauer, Claudia Schmidt (Hg.), Friedhof am Meer. Der St.-Severin-Kirchhof in Keitum und der Tod auf Sylt. Husum Verlag, 192 Seiten, 19,95 Euro
Mittwoch, 6. April 2016
Thana-Tourismus: Reisen zu den Toten - Das Programm liegt vor
Grabstätte von Bertold Brecht und Helene Weigl-Brecht auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin (Foto Leisner) |
Programm
Freitag, 3. Juni 2016
17.00
Uhr
Dr.
Markwart Herzog
Begrüßung
Dr.
Jörg Skriebeleit
Einführung:
Dark tourism, dissonant heritage tourism, Thana Tourismus – Traditionslinien
und Gegenwartsphänomene
Sektion 1: Kriegs-, Schützengraben und
Schlachtfeldtourismus
17.30
Uhr
Michael
Kuhmann, Berlin
Reisen
an das Ende. Von Landschaften, Fotografien und Todesstätten
18.15
Uhr
Dr.
Stefanie Samida, Universität Heidelberg
Orte
des Schreckens. Kulturhistorische Betrachtungen zum Schlachtfeldtourismus
19.00
Uhr Abendessen
Samstag, 4. Juni 2016
9.00
Uhr
Prof.
Dr. Wiebke Kolbe, Universität Lund, Schweden
Trauertourismus.
Kriegsgräberreisen seit dem Zweiten Weltkrieg
9.45
Uhr
Julie
Kim Morestin, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Ein
Vergleich von deutsch-, französisch- und englischsprachigen Reiseführern zu den
ehemaligen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs in der Somme (Frankreich)
10.30
Uhr Kaffeepause
11.00
Uhr
Dr.
Oliver Landolt, Staatsarchiv Schwyz, Schweiz
Schlachtfeldtourismus
in der Schweiz vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart
11.45
Uhr
Janina
Fuge M.A., Deutsche Angestellten-Akademie, Uelzen
Touristenmagnet
und Todesort: Die Erinnerungsorte von Pearl Harbor (USA) und Hiroshima (Japan)
im Vergleich
12.30 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Schwabenakademie Irsee
Klosterführung mit Besuch der „Euthanasie“-Gedenkstätten
Sektion 2: KZ-Tourismus: Medialisierung
– Pädagogisierung
14.30 Uhr
Dr. Katarzyna Woniak, Zentrum für Historische Forschung
Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Vom authentischen Ort zum authentischen Foto. Teilnehmende
Beobachtung in Gedenkstätten an NS-Verbrechen
15.15 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr
Philipp C. Kohl, Berlin
#yolocaust. Zur Debatte über „Holocaust-Selfies“
Sektion 3:
Folterstätten – Atombunker
16.30 Uhr
Dr. Sabine Stach, Deutsches Historisches Institut
Warschau, Polen
Unterwelten. Atomschutzbunker als Touristenattraktionen
17.15 Uhr
Sylvia Kesper-Biermann, Justus-Liebig-Universität Gießen
Sehen, Fühlen, Lernen. Foltertourismus im 19. Jahrhundert
18.30 Uhr Abendessen und gemütliches Beisammensein im
Stiftskeller
Sonntag, 5. Juni
2016
Sektion 4:
Stadttourismus – Prominentengräber
9.00 Uhr
Dr. Barbara Leisner, Lutzhorn
Die Route der Europäischen Friedhofskultur. Friedhöfe als
touristische Attraktionen
9.45 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Schwabenakademie Irsee
Prominentengräber und Friedhofsführungen im Marketing von
Fußballclubs
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr
Mag. Oskar Terš,
Wien
„… denn
die Michaelergruft ist authentisch“. Leichentourismus im „morbiden Wien“
11.45 Uhr
Schlussdiskussion
12.15 Uhr Mittagessen/Tagungsende/Abreise
Information und Anmeldung
Schwabenakademie
Irsee, Klosterring 4, 87600 Irsee
Tel.:
08341 906 661
Fax:
08341 906 669
E-Mail:
buero@schwabenakademie.de
Ohlsdorf - Projekt 2050
Frühjahrsausgabe der Ohlsdorfzeitschrift |
Als erstes hier der Hinweis auf die Frühjahrsausgabe unserer Ohlsdorfzeitschrift, die sich in ihrem Schwerpunktthema mit dem Projekt "Ohlsdorf 2050" befasst, dass ja auch hier und hier im Blog schon Thema war. Es geht uns vom Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. dabei natürlich besonders um die Frage des Denkmalschutzes auf dem Friedhof! Die Beiträge kann man online nachlesen.
Das Projekt selbst ist im Augenblick in eine wichtige Phase gekommen. Es geht jetzt um die vorgeschriebene Bürgerbeteiligung. Alles, was man darüber wissen muss, steht auf der Website der Stadt Hamburg, auf der man noch "bis zum 25. Mai 2016 Ideen, Fragen und Vorschläge äußern und so die Zukunft des Parkfriedhofs mitgestalten kann".
Außerdem wird es dazu von seiten der Stadt Hamburg verschiedene Veranstaltungen geben, zu der die interessierten Bürger eingeladen sind. Eine Anmeldung ist dabei nicht erforderlich. Folgende Veranstaltungen sind vorgesehen:
Impulsabend
Impulsabend
- Freitag, den 29.04.2016 von 17:30 bis 21:00 Uhr.
- Ort: Friedhof Ohlsdorf. Bestattungsforum. Fritz-Schumacher-Halle
- Thema: Informationen und Dialog zur Ohlsdorf 2050
Erste Entwurfswerkstatt
- Samstag, den 30.4.2016 von 9.30 bis 13.15 Uhr.
- Ort: Friedhof Ohlsdorf. Bestattungsforum. Cordes-Halle
- Thema: Neue Nutzungskonzepte für den Parkfriedhof Ohlsdorf
Friedhofsführungen zum Thema Ohlsdorf 2050
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Im April: 10.4., 12.4., 17.4., 19.4. und 26.4.2016 - jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr
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24.4.2016 von 10.00 bis 11.30 Uhr
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Thema: Friedhofsentwicklung Ohlsdorf 2050
- Treffpunkt: Friedhofsseite des Ohlsdorfer Verwaltungsgebäudes
Tag der Städtebauförderung
- Samstag, den 21.5.2016 von 11.00 bis 17.00 Uhr.
- Ort: Hamburger Bestattungsforum Ohlsdorf
- Themen: Ausstellungseröffnung, Erkundungstouren (1 1/2 Stunden) und Vorträge zu Ohlsdorf 2050
Zweite Entwurfswerkstatt
- Mittwoch, 15. bis Freitag, 17.6.2016
- Ort: Friedhof Ohlsdorf, Bestattungsforum.
- Thema: Entwicklung von umsetzbaren Bürgerprojekten für den Parkfriedhof Ohlsdorf
Auf der Internetseite www.hamburg.de/ohlsdorf2050 finden man weitere Informationen zum Projekt Ohlsdorf 2050. Dort kann man auch Beiträge verfassen und an einer Umfrage
teilnehmen.