Cover des Buches "Erinnerungs-landschaften" |
Schon in der Einführung der beiden Herausgeber Thomas Klie und Sieglinde Sparre werden die Friedhöfe in ihrer Zwitterform als "Trauerorte und langlebige Biotope des regionalen Gedächtnisses" benannt. Damit weisen die beiden Autoren auch auf eine Grundlage dieser besonderen Orte im gesellschaftlichen Lebensraum hin, die nicht immer von allen Akteuren gesehen wird: Verstorbene und ihre letzten Ruhestätten gehören nicht nur ihren Angehörigen, sondern sind auch Teil des kollektiven Gedächtnisses. Auf Friedhöfen vermischen sich "Privates und Öffentliches, individuelle Grabstelle und öffentlicher Raum". Damit nimmt das kulturelle Gedächtnis dort eine räumliche Gestalt an, die durch das Aufsuchen eines bestimmten Platzes (Grabes) oder durch das Durchwandern erfahren werden kann. So war denn auch das Anliegen dieser Tagung den Kirchen und Kommunen als Friedhofsträgern und Erinnerungsgemeinschaften ein Diskussionsforum darüber zu eröffnen, wie öffentliches und privates Gedenken in eine sinnvolle Gestalt gebracht werden können. Gleichzeitig sollte diese Diskussion interdisziplinär an den Wissenschaftsdiskurs angeschlossen werden.