Samstag, 25. Januar 2025

Friedhofsausstellung und Vorträge in Dresden

 Hier ein kurzer Hinweis darauf, dass in Dresden in Kürze eine Ausstellung zum Thema Friedhöfe eröffnet wird https://www.zfbk.de/ und https://www.zfbk.de/programm/ausstellung-friedhof/:




Donnerstag, 23. Januar 2025

transmortale XIV - Tagungsprogramm 2025

        

Kinderbuch von Wolf Erlenbuch "Ente, Tod und Tulpe" (Foto Leisner)
  "transmortale XIV - neue Forschungen zum Thema Tod" ist als Tagung ein Kooperationsprojekt. In diesem Jahr findet die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität in Bielefeld, Professorin Dr. Lena Hoffmann und der Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung (ALEKI) der Universität zu Köln, Professorin Dr. Maren Conrad, statt.

Der erste Tag, der 21. März, widmet sich dem Thema „Tod und Trauer in der Kinder- und Jugendliteratur“.  Der zweite Tag, der 22. März, bietet eine thematisch offene Plattform für Nachwuchswissenschaftler*innen, um ihre Forschungsprojekte oder Qualifikationsarbeit zum Thema Tod vorzustellen, was eine breite Vielfalt an Perspektiven und wissenschaftlichen Ansätzen ermöglicht.

Programm Freitag, 21. März 2025
9.00 – 10.30 Uhr             Inputvortrag:
Prof. Dr. Lena Hoffmann, Bielefeld / Prof. Dr. Maren Conrad, Köln: „Tod und Sterben in der Kinder- und Jugendliteratur in historischer Perspektive und in der Gegenwart“.
Teilnahme kostenlos.
11.00 – 15.00 Uhr und 15.00 Uhr – 18.00 Uhr     Geschlossene Veranstaltung: Workshop I & II: (je 3-stündig / im Wechsel – Achtung: begrenzte Teilnahmemöglichkeit, gesonderte Anmeldung erforderlich bei Lea Bachmann lbachma9@smail.uni-koeln.de, Teilnahme kostenlos) Dr. Franziska Trapp: „Tod und Theater – Inszenierung und Transformation von Bilderbüchern zu szenischem Spiel im Unterricht“ / Ayse Bosse: „Das Potenzial von Kinder- und Bilderbüchern für Trauerarbeit und Trauerbegleitung im Unterricht“.
12.00 – 13.00 Uhr Mittagspause
18.00 – 19.30 Uhr Öffentliche Veranstaltung: „Krankheit und Tod im Comic“. Lesung am Abend mit der Comickünstlerin Josephine Mark zu „Murr“ und „Trip mit Tropf“. Eintritt frei.

Dienstag, 14. Januar 2025

Neue Schauplätze der Trauer

Norbert Fischer und Simon J. Walter (Hrsg.), Neue Schauplätze der Trauer. Fachverlag des deutschen Bestattungsgewerbes, Düsseldorf 2025, 162 Seiten

Hier eine Information für alle, die in oder in der Nähe von Hamburg wohnen: Am Montag, 7. April 2025, 15.00 Uhr findet die Öffentliche Buchvorstellung dieser Publikation durch die Herausgeber Norbert Fischer und Simon Walter auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Forum Ohlsdorf (Cordeshalle) statt. Veranstalter sind der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V., die Hamburger Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e.V. und die Stiftung Deutsche Bestattungskultur. Der Eintritt ist frei, für Getränke wird gesorgt. Um formlose Anmeldung wird gebeten, unter: norbertfischer@t-online.de

Mit dem Buch „Neue Schauplätze der Trauer“ thematisieren die Herausgeber eine öffentliche Erscheinungsform der Trauer, die sich seit den 1990er Jahren immer häufiger in spontanen Gedenkstätten außerhalb von Friedhöfen manifestiert. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches gehören dabei teilweise zu den Studierenden der Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Hamburg.

Am Anfang der Beiträge steht ein Rückblick auf öffentliche Gedenkorte aus älteren Zeiten. Klein- und Flurdenkmäler, also zum Beispiel Bildstöcke und Sühnesteine, erinnern besonders im süddeutschen Raum noch heute an Unglücksfälle oder Mordtaten in vergangenen Jahrhunderten und prägen so die Kulturlandschaft. Oft wird dort zum Gebet für die Toten aufgerufen und es werden Blumen niedergelegt oder Kerzen entzündet, also rituelle Trauerhandlungen ausgeführt, die auch heute noch an Trauerorten aktuell sind. Die darauf folgenden Beiträge stellen dann Schauplätze vor, die erst in neuerer Zeit entstanden sind. In ihnen manifestiert sich Trauer und Gedenken in sehr unterschiedlichen Gestaltungsweisen. So wird dem Konzept der Trauerhaltestelle nachgegangen, die erstmals auf dem Ohlsdorfer Friedhof eingerichtet worden ist. Dieser spezielle und neuartige Ort für das öffentliche Gedenken bietet explizit die Möglichkeit, private Trauer um einen Verlust in Form von Text, Bild oder Gegenständen anonym und für einen – wetterbedingt – begrenzten Zeitraum der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Freitag, 3. Januar 2025

150 Jahre Feuerbestattung in Deutschland

Das Jubiläum hat schon im letzten Jahr stattgefunden, aber ich hatte keine Zeit zum Berichten. Deswegen kommt heute erst der Hinweis auf die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Bestattungskultur, die sich ganz diesem Thema widmet. Und ein Hinweis in eigener Sache: Ein Beitrag von mir ist auch darin zu lesen. 

Aber der Reihe nach: Der Leitartikel von Norbert Fischer geht unter dem Titel "Zur Kulturgeschichte der Feuerbestattung und Krematorien" auf die Revolution im Bestattungswesen vor 150 Jahren ein, deren Auswirkungen eigentlich erst in den letzen den 25 Jahren immer deutlicher auf den Friedhöfen zu spüren sind. Simon Walter schreibt aus der Sicht der Bestattungsbranche über die Tradition und ihre Zukunft. Martin Stein berichtet über die letzte Reise der Lady Dilke, die als erste 1874 in einem "wissenschaftlichen Experiment" in Sachsen kremiert wurde. Dort war damals wie in allen deutschen Ländern die Feuerbestattung noch nicht gesetzlich erlaubt - in Sachsen geschah das erst 1906. Inken Gaukel beschreibt den mühevollen Weg von der ersten Initiative bis zu Bau des Krematoriums in Stuttgart. Darauf folgt mein Artikel über die Aschenbeisetzungen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.

Mittwoch, 6. November 2024

Friedhof. Der letzte Garten

Die Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) hat zusammen mit mehreren dem Friedhof verbundenen Organisationen und Firmen ein neues Themenbuch herausgegeben, in dem der „Letzte Garten“ von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird. 

Unter dem Obertitel "Abschiedskultur" blickt Oliver Hoch auf das Todesverständnis im Spiegel der Friedhofsentwicklung, während Mechthild Engert die Mainfränkische Friedhofskultur vorstellt und Tobias Pehle das immaterielle Erbe Friedhofskultur erläutert.

Der folgende Abschnitt ist mit „Kultur- und kunsthistorische Entwicklung“ überschrieben und macht sowohl die gartenkünstlerische Entwicklung der Friedhöfe allgemein zum Thema, wie die besondere Geschichte der Jüdischen Friedhöfe und die relativ neue Erfahrung, dass Friedhöfe zu Integrationsräumen für die Herkunftskulturen jener Menschen werden, die aus fremden Ländern nach Deutschland gekommen sind. Auf die Herausforderungen, die diese Veränderungen für kirchliche Friedhöfe bedeuten, geht die Leiterin der beiden ältesten Nürnberger Friedhöfe, Elfi Heider, näher ein.

Donnerstag, 31. Oktober 2024

All Hallow's Eve

Mein Bild zu Halloween kommt diesmal aus einem städtischen Vorort im norddeutschen Raum. Dort bin ich vor einigen Tagen an einer ganzen Reihe von Häusern vorbeigekommen, deren Türen und Vorgärten von den Bewohnern für das "Tote-Seelen-Fest" geschmückt waren.



Freitag, 11. Oktober 2024

Farbe auf dem Friedhof

Drei verschiedene Informationen zum Thema Farbe und Friedhof sind bei mir gerade zusammengetroffen und zeigen, wie unterschiedlich die Einstellung zur Farbe in Verbindung mit Tod und Bestattung sind. Allerdings wird auch deutlich, dass sich diejenigen mehr oder weniger auf dem Rückzug befinden, die meinen auf Friedhöfen müsse alles dunkel und trist sein:

In der neuen Ausgabe der Friedhofskultur wird - mit etwas Kopfschütteln - berichtet, dass in Wallhausen (Kreis Schwäbisch Hall) Eltern gegen die Gemeinde geklagt haben, die eine Statue auf dem Grab ihres Sohnes nicht genehmigt hat. Die Richter des Stuttgarter Verwaltungsgerichts haben in diesem Jahr die Klage abgewiesen, so dass die Skulptur abgebaut werden musste. Es handelt sich um eine anderthalb Meter hohe Figur des Verstorbenen in auffällig orange-gelber Farbe.  

Gestaltung von Urnenstelen auf dem Friedhof Solingen-Wald. (weitere Infos s.u.)
Vor kurzem wurden dagegen die farbigen Urnenstelen mit Glasmalerei des Künstlers Jörgen Habedank auf dem Friedhof Solingen Wald eingeweiht. Die Initiative dazu ging vom Pfarrer aus, der nach Aussage des Künstlers mit Mut zu unkonventionellen Gestaltungen das Motto lebt  "Farbe gehört ins Leben – und auch zum Tod". Der Künstler schreibt dazu: "Die Reaktionen waren durchweg positiv. Das darf gerne Schule machen, solch farbige Kraft am Ort der Erinnerung – Erinnerung ist farbig!"

Und tatsächlich ist auch historisch die Verwendung von auffälligen Farbgestaltungen auf dem Friedhof belegbar: Auf dem Alten und Neuen Annenfriedhof in Dresden ist ein Freundeskreis aktiv, der sich ganz praktisch für historische Grabanlagen einsetzt. Gerade wurde eines der eisernen Grabgitter von Rost befreit und neu gestrichen. Die Farbreste waren vorher vom Denkmalschutzamt analysiert worden, und die Verwalterin Lara Schink hat ganz begeistert ein Bild auf Facebook gepostet, auf dem das Gitter in leuchtendem Wasserblau neu erstrahlt!

Dresden, Neuer Annenfriedhof, Der neue Anstrich auf dem Anstett-Ulbrich-Grab (Foto: Jana Licht 2024)

 

Info zu den Urnenstelen:  Das locker aufgestellte Kolumbarium hat handgemalte Glasfronten, die von J.Habedank entworfen wurden. Die Urnenstelen haben weiter vorne eine Reihe von Liegesteinen, auf denen die Namen ihren Platz finden. Gestaltung von Urnenstelen auf dem Friedhof Solingen-Wald. Konzept und Entwicklung: Firma Weiher (Freiburg) mit dem Künstler Jörgen Habedank und der Glasfirma vitrago (Paderborn).

Fotos: © Jörgen Habedank, Tornesch, Konzept: © Firma Weiher, Freiburg