Freitag, 24. November 2023

Diebstahl

Wer kennt diese Figur von einem anderen Friedhof?


Diese bronzene Trauernde (aufgestellt um 1913) stand bis zum Frühjahr 2023 auf den Grabstätte Richard Lohmann dem Friedhof am Hainbuchenweg in Berlin-Frohnau. Sie wurde gestohlen. Gesucht werden jetzt nähere Informationen zu der Figur, besonders zu dem oder der Bildhauerin. 

In Berlin existiert noch eine vergleichbare Statue in Stein - etwas später aufgestellt - auf der Grabstätte von Jules Brunfaut auf dem St.-Hedwig-Friedhof in der Liesenstraße. 




Dienstag, 14. November 2023

Historische jüdische Friedhöfe als Orte des Lernens

Berlin, Jüdischer Friedhof an der Schönhauser Allee (Foto Leisner 2021)
Die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa an der TU Braunschweig und die Abteilung „Gedenkstättenförderung Niedersachsen“ der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten plant für Januar 2024 eine Zusammenkunft zum Thema „Historische jüdische Friedhöfe als Orte des Lernens, im Fokus von Antisemitismus und als Objekte von Gestaltung und Denkmalpflege“. Gedacht ist das Treffen für ehrenamtlich oder beruflich mit der Thematik befasste Interessierte und Akteur_innen. 

Als Veranstaltungsort ist das Kulturzentrum Pavillon in Hannover in Aussicht genommen. Dort soll die Tagung am Mittwoch, den 24. Januar 2024 stattfinden. Im Vorfeld wurde bis zum 6. November um Vorschläge für kurze Referate gebeten und zwar zu folgenden Themenkreisen: 

  • Historische jüdische Friedhöfe als außerschulische Lernorte: Vorstellung von Bildungsprojekten oder/und -materialien, von didaktischen Konzepten, von Projekten zur Bereitstellung von Informationen zur Geschichte der Orte etc. 
  • Antisemitismus/Prävention: Jüdische Friedhöfe in Zusammenhang mit aktuellem Antisemitismus und Antisemitismus im 20. Jahrhundert, z.B. Umnutzungen, Schändungen und insbesondere den Umgang damit   
  • Forschung/Gestaltung/Denkmalpflege: Laufende oder kürzlich abgeschlossene Recherche- und Forschungsprojekte, gestalterische Maßnahmen von Friedhofsanlagen und -memorialen und / oder Maßnahmen des Denkmalschutzes etc.

Regional sollten sich die Vorträge auf Niedersachsen/Bremen (oder nah angrenzend) beziehen. Im Bereich „Bildung“ sind aber auch Vorschläge aus dem gesamten Bundesgebiet willkommen, die überregionalen bemerkenswerten beispielhaften Charakter haben.

Das Tagungsprogramm ist im Post vom 6.12.2023 zu finden oder hier.


Samstag, 4. November 2023

Die Trauerhaltestelle auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Trauerhaltestelle – Ein Raum für Trauer, Video des Bundesverbandes deutscher Bestatter https://www.youtube.com/watch?v=766wS8s0lLQ; englische Fassung: Mourning Stop – A Space for Mourning

Seit Sommer 2021 steht auf dem Ohlsdorfer Friedhof die sogenannte Trauerhaltestelle; gedacht als Rückzugsort, an dem – obwohl öffentlich zugänglich – Menschen sich geborgen fühlen und in ihrer Trauer aktiv sein können. Zugleich sollen von diesem Ort neue Impulse für die Trauerkultur ausgehen. 

Wie dieser architektonisch offen gestaltete Raum innerhalb des Friedhofs von Menschen angenommen wird, zeigt jetzt ein Kurzfilm des Videokünstlers und Filmemachers Pavel Franzusov. Darin treten Menschen auf, die hier einen Raum für ihr ganz persönliches Gedenken gefunden haben. Durch das Hinterlassen von Botschaften und kleinen Erinnerungsstücken geben sie ihrer Trauer einen persönlichen Ausdruck. Offenbar ist dieser Raum besonders geeignet für Menschen, deren Angehörige fern von ihnen verstorben und begraben worden sind, die also kein Grab in ihrer Nähe haben um sich zu erinnern und zu trauern.

Außer den Trauernden wird auch Prof. Norbert Fischer interviewt, der die Offenheit des Raumes besonders hervorhebt. Dr. Simon J. Walter, Kulturbeauftragter in der Stiftung Deutsche Bestattungskultur, weist zusätzlich auf die Freiheit hin, die es den Besuchern und Trauernden ermöglicht eigene Rituale und Trauerhandlungen zu kreieren, wobei auch der Gegensatz zu den Beschränkungen mit anklingt, die es mancherorts auf Friedhöfen noch gibt.

In der Pressemitteilung zum Film heißt es dazu: „Die Trauerhaltestelle ist ein konkreter, niedrigschwelliger Zugang zu einer neuen und individuellen Trauerkultur. Die Akzeptanz und Selbstverständlichkeit, mit der die Menschen in Hamburg diesen Ort seit der Fertigstellung im Sommer 2021 im besten Sinne vereinnahmt und gestaltet haben, zeigt, wie gut das Konzept funktioniert. Die Trauerhaltestelle steht symbolisch für neue Wege und Möglichkeiten der Friedhofsgestaltung in Deutschland – und weltweit.“

Weitergehende Informationen gibt es auf diesen Seiten:  

https://www.stiftung-deutsche-bestattungskultur.de/projekte/trauerhaltestelle-hamburg/

https://www.friedhof2030.de/trauerhaltestelle/