Mittwoch, 21. September 2022

Transmortale XII - Call for papers

   Logos des Sepulkralmuseum Kassel, Arbeitskreis Thanatologie, Universität Hamburg 

Call for Papers

Die "Transmortale XII – Neue Forschungen zu Sterben, Tod und Trauer", die bisher vom Museum und Zentralinstitut für Sepulkralkultur, Kassel, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Uni­versität Hamburg veranstaltet wurde, soll im nächsten Jahr eine neue Form bekommen und hat mit dem Arbeitskreis Thanatologie der Deut­schen Gesellschaft für Soziolo­gie einen weiteren Veranstalter hinzugewonnen. Im kommenden Jahr soll sie am 24./25. März 2023 im Museum für Sepulkralkultur (Kassel) als Präsensverstaltung stattfinden (und ich persönlich hoffe, dass sie auch online gestreamt wird, damit alle, die nicht nach Kassel kommen können, trotzdem Teil nehmen können!)

Jetzt wird zur aktiven Teilnahme aufgerufen:

"Es gibt drei Varianten der Mitwirkung:

♦ Der erste Tag (24. März) des Workshops ist thematisch offen und steht Nachwuchswissen­schaft­­­ler:innen zur Vorstellung ihrer thanatologisch orientierten Forschungsprojekte und Qua­­l­i­­fikationsarbeiten zur Verfügung.

♦ Der zweite Tag (25. März) ist – thematisch im Einklang mit der dann stattfindenden Sonder­aus­stellung – für wissenschaftliche Vorträge zum Thema ›Trost‹ reserviert.

♦ Ferner besteht die Möglichkeit der Posterpräsentation, bei der junge Wissenschaft­ler:in­nen ihre Erkenntnisse in Form eines Posters darstellen und in kurzen Impuls­vorträgen er­läutern.

Für alle drei Formate können Vorschläge eingereicht werden.

Samstag, 17. September 2022

Arthur Bock (1875-1957) – Ein Hamburger Bildhauer

Auf dieses Buch wurde hier im Blog schon kurz hingewiesen, jetzt folgt eine ausführlichere Besprechung: 

Der Bildhauer Arthur Bock war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Hamburg weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl von ihm massive Bauskulpturen z.B. an den in Hamburg berühmten Landungsbrücken erhalten geblieben sind. In den 1980er Jahren fiel dann während des Forschungsprojektes zur Inventarisation der Grabmale und Grabmalplastiken des Ohlsdorfer Friedhofs auf, dass dort über 50 von diesem Künstler signierte Grabmale erhalten waren. Damit ist er der Bildhauer, der die auf diesem Friedhof meisten Werke hinterlassen hat. In der Folge wurde auch deutlich, dass er mit seinen Grabmalen auch auf vielen anderen Friedhöfen  vertreten ist. 

Katalogseite mit den Plastiken der Winde an den Landungsbrücken in Hamburg
Obwohl Arthur Bock also zu seiner Zeit nicht nur in seiner Heimatstadt Hamburg, sondern weit darüber hinaus bekannt gewesen sein muss und auch Aufträge von der Stadt Hamburg selbst erhielt, wurde sein Werk nach dem Zweiten Weltkrieg kaum noch gewürdigt. Ein Grund dafür dürfte sein, dass der Stil seiner Plastiken zu eng mit der von den Nationalsozialisten propagierten "Deutschen Kunst" verbunden schien und damit nicht mehr Zeitgeschmack nach 1950 entsprach.

Heiko Schulze, der an dem Ohlsdorfer Forschungsprojekt mitgearbeitet hat und danach als Fachreferent für städtebauliche Denkmalpflege am Kieler Denkmalschutzamt tätig war, hat über Jahre hinweg nach weiteren Werken dieses Künstlers gesucht und seine Lebensgeschichte erforscht, die bisher nirgendwo ausführlicher gewürdigt worden ist. Das Ergebnis seiner Arbeit ist jetzt - herausgegeben vom Denkmalschutzamt Hamburg – als umfangreiche Publikation beim Ludwig Verlag in Kiel erschienen.

Mittwoch, 14. September 2022

Spaziergänge zu Skulpturen auf Friedhöfen in Hamburg und Kiel

Titelseite siehe dazu auch: https://sh-kunst.de/buecher/

Der Kieler Fotograf, Redakteur und Webdesigner Jan Petersen unterhält mit Kunst@SH eine Website, auf der er Bilder von öffentlich zugänglichen Kunstwerken in Hamburg und Kiel, die er  persönlich besucht und fotografiert hat, postet und mit selbst recherchierten Informationen verbindet. Darunter sind auch viele Grabmale. Aus seinem Interesse an der Fotografie sind inzwischen einige Bücher hervorgegangen. Als Reihe konzipiert sind die  "Spaziergänge ... zu", in der nun ein Band über Skulpturen auf Friedhöfen in Hamburg und Kiel erschienen ist. 

In ihm präsentiert der Autor fotografische Eindrücke, die er auf verschiedenen, meist parkartig gestalteten Friedhöfen in Kiel und Hamburg gesammelt hat. Wie für viele Friedhofsliebhaber bilden besonders die Friedhöfe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts mit ihrem Reichtum an plastischen Grabmalen auch für den Autor besondere Orte, in denen die Vergänglichkeit und der Verlust geliebter Menschen deutlich wird. Oder in seinen Worten: "Spaziergänge über die Parkfriedhöfe sind wie Reisen in die Vergangenheit. Nicht nur erinnern sie uns an die Personen, die dort seit Jahrzehnten ihre Ruhe gefunden haben. Ebenso lassen sie uns am künstlerischen Schaffen vergangener Tage teilhaben."

Die Fotos in dem Buch stammen zu einem großen Teil vom Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, daneben sind der Süd- und der Nordfriedhof in Kiel, sowie der Friedhof Eichhof ebendort jeweils mit mehreren Werken vertreten. Weitere Plastiken stammen von den Hamburger Stadtteilfriedhöfen in Harburg, Tonndorf, Rahlstedt und Blankenese. Auf dreiundneunzig Seiten zeigen die mindestens ganz- und oft doppelseitigen Farbfotos nicht nur die Grabmale - manchmal zusätzlich auch ein Detail -, sondern geben auch die besondere Stimmung wieder, die durch die oft sinnende oder abschiednehmende Haltung der Figuren aus Bronze und Marmor und durch ihre Einbettung in die umgebende Friedhofsnatur hervorgerufen wird.

Eingeleitet wird das Buch durch eine kurze Vorbemerkung des Autors. Ein Verzeichnis der Künstlerinnen und Künstler sowie der besuchten Friedhöfe schließt es ab. Friedhofsfreunde aus dem Norden können in diesem Bildband "alte Bekannte" wiederfinden, sie und alle anderen können in den schönen Bildern schwelgen, mit denen die Kunstwerke auf den Friedhöfen in ein neues Licht getaucht werden.

Jan Petersen, Spaziergänge ... zu Skulpturen auf Friedhöfen in Hamburg und Kiel, Spaziergänge zur Kunst – Band 1, Kiel 2022, 96 S., ISBN: 978-3-9820897-2-0 32,00 Euro

Donnerstag, 8. September 2022

Arthur Bock

Ein erster Hinweis: Arthur Bock (1875–1957) war ein Hamburger Bilderhauer, der nicht nur auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg sondern auch auf vielen anderen Friedhöfen mit einer großen Zahl von Grabmalen vertreten ist. Sein Werk geriet nach dem Zweiten Weltkrieg mehr oder weniger in Vergessenheit. 

Jetzt hat Heiko Schulze, der schon am Forschungsprojekt über die Grabmale des Ohlsdorfer Friedhofs und später am Kieler Denkmalschutzamt gearbeitet hat, ein Buch über diesen Künstler veröffentlicht. In einem umfangreichen Werk stellt er Leben und Werk dieses zu seiner Zeit sehr bekannten Künstlers vor, der auch zahlreiche Aufträge von der Stadt Hamburg erhielt. Demnächst folgt hier eine ausführliche Buchbesprechung!