Mausoleum auf dem Friedhof in Barmstedt, 2012 (Foto Leisner) |
Das unten stehende Gedicht habe ich von meinem Leser Raymond Walden zugesandt bekommen.
Ich finde es passt gut in die vorweihnachtliche Zeit, in der alle Welt den Weihnachtsgeschenken hinterherläuft.
Manchmal wird man eben auch ganz unerwartet beschenkt!
Nordfriedhof Düsseldorf
Auf dem Friedhof gehe ich
sinnend hin,
wie lebendig oder doch
schon tot ich bin.
Ich sehe die Gräber in
endloser Zahl,
so verschieden jedes – es
war einmal ....
Die alten Bäume, die
freien Felder, Glocken von ferne,
Flieger starten, drehen
ab in Schleifen.
Flöge ich wirklich
gerne
irgendwohin, mich
wiederzufinden, zu begreifen?
Wo blieben meine
Unbekümmertheit, meine Leidenschaft, mein
Lachen?
Die Sonne nimmt mich in
den Arm,
es gleicht einem Traum
vorm Erwachen:
Flieg nur, erhebe dich
und lebe,
dein Herz ist
warm,
freu’ dich der Tage, die
ich dir gebe!
Die vielen Schneisen
kreuzen sich,
man verläuft sich auf
irdischen Wegen.
Dieser Park trifft
mich,
geht auf mich ein, kann
mich zutiefst bewegen.
So gehe ich vom Friedhof,
berührt und beschenkt,
hab’ meine Schwermut –
ganz leise versenkt.