Donnerstag, 30. April 2020

Corona-Update: Live-Stream für Friedhofsfreunde

Nicht nur ich habe jetzt versucht im Namen des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. eine virtuelle Veranstaltungsform auszuprobieren, auch die Freunde des Zwölf-Apostel-Friedhofs in Berlin gehen neue Wege und schreiben, dass natürlich auch bei ihnen die Infektions-Vermeidung an erster Stelle stehe und sie deshalb alle ihre kulturellen Veranstaltungen abgesagt haben. "Aber so ganz klein beigeben wollen wir nicht, denn wir wissen, dass  sich viele auf unsere Veranstaltungen gefreut haben. Deswegen werden wir einzelne Veranstaltungen im Live-Stream präsentieren.Sie können dann per Mausklinkauf den unten aufgeführten Link dabei sein.

Die erste Veranstaltung, zu der wir Sie per Live Stream einladen, wird sein:

Nachgerufen

Die Nachrufe im Tagesspiegel

Eine Lesung mit Silke Jensen
Am Flügel: Stephan Graf von Bothmer

Mittwoch, 6. Mai 2020, 19 Uhr

Stream Link: https://www.youtube.com/watch?v=3t00t5lDsOo

Ankündigung des Live-Streams aus der Kapelle des Zwölf-Apostel-Friedhofs am 6. Mai 2020 auf Youtube
Die journalistisch großartig geschriebenen Nachrufe im Tagesspiegel sind allwöchentlich ein wichtiger Teil der Wochenendausgabe des Blattes. Die individuellen Biografien der Verstorbenen werden in einen Kontext zu historischen und gesellschaftspolitischen Ereignissen in deren Lebensspanne gesetzt. Ein Mikrokosmos unseres Stadtlebens wird hier – durchaus lebendig – beschrieben.

In einem Life-Stream präsentieren die Zwölf-Apostel-Kirchhöfe Beispiele dieser journalistischen Kabinettstücke. Die Schauspielerin Silke Jensen wird lesen. Musikalisch eingerahmt wird die Lesung von Stephan Graf von Bothmer, der am Flügel zu den einzelnen Texten und Biographien improvisieren wird.

Gestreamt wird live aus Kapelle des Alten Zwölf-Apostel-Kirchhofs. Leider aber natürlich ohne Publikum."

Mittwoch, 29. April 2020

Mors - Tod und Totengedenken in den Oberpfälzer Klöstern

Cover des Tagungsbandes "Mors"
Vom 20. bis 21. Juli 2018 hat in der Provinzialbibliothek in Amberg das 4. Oberpfälzer Klostersymposium stattgefunden, das dem Tod gewidmet war. Fast alle dort gehaltenen Beiträge sind jetzt veröffentlicht worden und das Inhaltsverzeichnis kann im Internet abgerufen werden.

In ihren einführenden Bemerkungen zum Tagungsthema gehen die beiden Initiatoren, Christian Malzer und Georg Schrott, von der Prämisse aus, dass der Tod „als existentielles und als in jedem Leben zu bewältigendes Phänomen … eine notwendige Bedingung für die Entstehung und den Unterhalt von Klöstern“ war. Der geografische Raum, der mit dem Begriff der Oberpfälzer Klöster gemeint ist, variiert je nach Betrachtungszeit. Mit dem Tagungsband werden bisherigen Froschungen zu den mittelalterlichen Urkundenbestände für die Klöster der Oberen Pfalz, in denen sich zum Beispiel Informationen über Seelenheilstiftungen, Memorialleistungen, Fraternitäten, Grablegen oder testamentarische Bestimmungen finden lassen,  ergänzt und es werden Desiderata benannt. Doch auch die neuzeitliche Klostergeschichte ist einbezogen worden, die in der Oberen Pfalz anfangs durch reformatorische Klosteraufhebungen geprägt ist, während ab 1661 im Zuge der Rekatholisierung frühere Klöster wieder begründet wurden.

Samstag, 25. April 2020

Ein virtueller Rundgang über den Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg



Eigentlich wollte der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. am 26.4. in die "Führungs-Saison" starten. Angekündigt war die Führung "Frühlingsrauschen" und am 24.4. soll dann die "Rhododendronblüte" im Mittelpunkt stehen. Aber auch jetzt schon gehen die Blüten dieser prächtigen Büsche in Hamburg gerade auf und ihre Pracht ist auf dem weltgrößten Parkfriedhof jedes Jahr wieder ein beeindruckendes Ereignis. Gezeigt werden sollte der ruhige Waldteil, Mausolen und Gräber bekannter Persönlichkeiten aus Geschichte, Politik oder Kultur. Doch die Pandemie macht auch dem Ohlsdorfer, wie so vielen anderen Friedhofs-Fördervereinen, einen Strich durch die Rechnung.

Um trotzdem die Besucher auf dem Friedhof nicht allein zu lassen und auf die Besonderheiten der Grabmalkultur aufmerksam zu machen, habe ich mich entschlossen hier einen virtuellen Rundgang in Form von drei - aufeinander folgenden - Videos anzubieten, zu denen Britta Heitmann ein Großteil der Bilder geliefert hat. Mit dem Handy oder Tablet, auf die man die Videos herunterladen kann, sollte es möglich sein, den virtuellen Rundgang in die Realität zu überführen.

Wem das Angebot gefällt, der darf gern dem Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. eine Spende zukommen lassen. Damit werden insbesondere die Pflege und Restaurierung gefährdeter Objekte und konkrete  Erhaltungsmaßnahmen unterstützt (Bankverbindung siehe unten).
Und noch ein Hinweis zu den Videos: Ich bin kein Profi und bitte darum, keine Profiqualität zu erwarten!






Auf dem Plan sind die Grabmale, zu denen mehr oder weniger ausführliche Informationen gegeben werden, verzeichnet:

A. Christusstatue am Althamburgischen Gedächtnisfriedhof = Ausgangspunkt der Führung

B. Wichman - C. Waldbauer (ehemals Wehrhahn) - D. Prochownik - E. Direng - F. Cohen - G Weißleder - H. Wedells - I. Hünlinghoff - J. Lippert - K. Mausoleum am Lippertplatz - L. Held - M. Oetling - N. Scharlach

Lageplan der im Rundgang "Kunst oder Kitsch" besuchten Grabmale (Bearbeitung B. Leisner, Quelle https://www.openstreetmap.org/copyright/de )

Konto des Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V.: IBAN: DE23 2005 0550 1031 2460 00

Sonntag, 19. April 2020

Die Münchener Friedhöfe - Wegweiser zu Orten der Erinnerung

Cover von "Die Münchener Friedhöfe"
München hat mehrere berühmte Begräbnisplätze, wie z.B. den alten südlichen Friedhof und den Waldfriedhof, den Hans Grässel angelegt hat. Welche unterschiedlichen und besonderen Beerdigungsplätze noch in dieser Stadt zu finden sind, haben die beiden Autor*innen des oben genannten Buches zusammengetragen. Ihre Spaziergänge erlauben es fast alle Münchener Friedhöfe näher kennen zu lernen. Das geht von den historischen Friedhöfen, des 19. Jahrhunderts über die großen Friedhöfe der Jahrhundertwende, die in allen vier Himmelsrichtungen der damaligen Stadt angelegt worden sind, bis zu den ehemaligen Dorffriedhöfen, die heute eingemeindet sind. Ein Stadtplan auf der vorderen Umschlagseite zeigt ihre Lage an, während die einzelnen Spaziergänge nach einer kurzen Vorrede zum Friedhof die wichtigsten Grabmäler und Persönlichkeiten benennen, die auf dem jeweiligen Friedhof beerdigt sind. Zahlreiche großformatige Fotos untermalen die Beschreibungen in diesem besonders für Münchener Friedhofsfreunde ungemein nützlichen Buch.            

Lioba Betten/Thomas Multhaup, Die Münchner Friedhöfe. Wegweiser zu Orten der Erinnerung. Chr. Belser Gesellschaft für Verlagsgeschäfte, Stuttgart 2019,  144 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, 20,00 Euro

Mittwoch, 8. April 2020

"Zeit los lassen" - Ausstellung auf dem Friedhof am Hörnli in Basel


Matthias Zurbrügg, Wort-Installation auf dem Friedhof am Hörnli, Basel 2020 (Foto Zurbrügg)
Am 2. April 2020 begann auf dem Baseler Friedhof am Hörnli eine ungewöhnliche Ausstellung des Berner Künstlers Matthias Zurbrügg, die im Jahr davor ähnlich schon in Bern auf dem Schosshaldenfriedhof zu besichstigen war. Ihr Untertitel heißt "Poesie am Ort der letzten Ruhe" und, da die Aufbauarbeiten schon seit Anfang März in Gange waren, ist das Projekt trotz der Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus der Öffentlichkeit zugänglich. Leider konnte dazu keine Eröffnungsfeier stattfinden. Aber immerhin können einzelne Besucher die Wortbilder während den Öffnungszeiten des Friedhofs (von 7 bis 19.30 Uhr) besichtigen. Gruppen sind allerdings nicht zugelassen.


"Liebe Ahnen", Kolumbarium auf dem Friedhof am Hörnli (Foto Zurbrügg)
Die Ausstellung besteht aus 26 Wortbildern, die auf dem Friedhof verteilt sind. Sie bestehen aus hölzernen Buchstaben, die zwischen vierzig Zentimeter und vier Metern gross sind. Mit den Worten hat der Künslter jeweils einen konkreten Bezug zum Standort hergestellt, so steht zum Beispiel auf einem Kolumbarium schon von weitem "Liebe Ahnen" zu lesen. Sie sollen einerseits zum Nachdenken anregen – über das Dasein, das Sterben, den Tod und die Unendlichkeit - andererseits aber kein düsteres Bild des Todes vermittelt, sondern ihn ins Leben integrieren. Die Poesie, die in den Wörtern enthalten ist, soll dabei zum Sprechen anregen und neue Horizonte öffnen, wie es in einer Beschreibung der Berner Ausstellung vom letzten Jahr heißt. 

Zur Ausstellung bietet der Künslter einen Plan (Unkostenbeitrag 10 oder Solidaritätsbeitrag von 20 Franken) an, so dass auch die eher versteckten Wörter gefunden werden können. Eigentlich aber gehören zu den Wortbildern literarisch-poetische Rundgänge, auf denen der Künstler Auszüge aus literarischen Werken, dramatischen Stücken und von ihm verfasste Texte vorträgt. Falls die Corona-Einschränkungen aufgehoben werden, sollen sie ebenfalls angeboten werden. 

(Ich danke Matthias Zurbrügg für die Übersendung der Fotos!)