Donnerstag, 14. April 2022

Krieg im Paradies - Veranstaltung Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof Berlin

Ich erhielt diese Mail und finde es wichtig in dieser Zeit auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen:
 
 

Sehr geehrte Freundinnen und Freunde
der Zwölf Apostel-Kirchhöfe, 

wir möchten Sie herzlich einladen zu einer aus aktuellem Anlass in das Programm genommenen Veranstaltung:

Krieg im Paradies
Askania-Nova und die Südukraine
Vortrag - Lesung - Diskussion


Mittwoch, 27. April, 19 Uhr
Kapelle Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof
Kolonnenstraße 24-25
10829 Berlin
Einritt frei – 2 G RegelAnmeldung:
vonboxberg@zwoelf-apostel-berlin.de

Im Mai 2018 bin ich im Auftrag der Kirchhöfe in die Südukraine gereist, eine Spurensuche nach Friedrich Falz-Fein (1863-1920), der auf unserem Alten Zwölf Apostel-Kirchhof seine letzte Ruhe gefunden hat.

Ziel der Reise, die ich gemeinsam mit der Ukrainerin Hanna Slobodyanyuk-Montavon unternahm, war der großartige Naturpark Askania Nova nördlich der Halbinsel Krim. Friedrich Falz-Fein hatte dieses einzigartige Natur-Reservat, für das er 35 Tausend Hektar Steppenland renaturierte, um 1900 geschaffen. Es hat die Wirren der Russischen Revolution überlebt, den Überfall durch Nazi-Deutschland, die Sowjet-Zeit und das Ende der UDSSR. Doch jetzt ist diese Region wieder einer der Hauptkriegsschauplätze eines verbrecherischen Angriffskrieges....

Auf unserer Reise haben wir auch die Städte Odessa und Mykolajev besucht und die Oblast Cherson, zu der Askania Nova gehört. Namen, die heute täglich im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg genannt werden. Schon 2018 war die Angst der Menschen in der Südukraine vor der aggressiven Expansionspolitik Putins überall spürbar.

Anhand der auf dieser Reise entstandener Bilder und Videos möchten wir einen Eindruck von der Schönheit der Natur in der Südukraine vermitteln. Dies natürlich vor Hintergrund der aktuellen Situation dort, über die wir vor allem informieren wollen. Hanna Slobodyanyuk-Montavon stammt aus Mykolajev, sie steht in ständigem Kontakt mit den Menschen dort.

2014 schrieb der Britische Autor Philip Kerr den Roman „Winterpferde“, der im Jahr 1941 in Askania Nova spielt. Damals waren es die Soldaten Nazi-Deutschlands, die dort ihre Kriegsverbrechen verübten. Hauptfigur ist das jüdische Mädchen Kalinka, das sich in Askania-Nova vor den Nazischergen versteckt. Sie versucht nicht nur sich selbst zu retten, sondern auch die seltenen Przewalski Pferde, die Friedrich Falz-Fein in seinem Naturparadies angesiedelt hat. Die Nazis wollen diese Pferde vernichten, denn es sind Wildpferde. Auch sie Opfer des Rassenwahns.
Aus diesem Buch, das leider sehr aktuell geworden ist, wird Bertram von Boxberg lesen.

Im Anschluss wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und über die aktuelle Situation in der Südukraine zu sprechen.

Wir werden um eine Spende für den Verein „Med Help Ukraine“ bitten, in dem sich Hanna Slobodyanyuk-Montavon engagiert und der Transporte von Medikamenten in die Südukraine organisiert.

Wir würden uns freuen, Sie zu dieser ersten Veranstaltung seit der Pandemie in der Kirchhofs-Kapelle begrüßen zu dürfen. Wir bitte, die üblichen Hygiene- Regeln einzuhalten.

Wir wünschen Ihnen gesegnete Ostertage.

Mit freundlichen Grüßen

Bertram von Boxberg

Dienstag, 5. April 2022

Zukunft gestalten. Dokumentation des Projekts Ohlsdorf 2050

Cover der Publikation des Ohlsdorfer Friedhofes

Seit 2014 unterstützt das Bundesbauministerium herausragende Projekte der Baukultur und des Städtebaus in Deutschland. Eines der sogenannten Premiumprojekte dieses Programms war der Ohlsdorfer Parkfriedhof, für den schon im Jahr 2014 zwei Millionen Euro bereitgestellt worden sind. Dazu kam noch eine weitere Million vonseiten der Hansestadt Hamburg. Mit diesen Mitteln wurde eine „umfassende städtebauliche Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsstrategie“ für den Friedhof, der - wie andere Friedhöfe auch - dem Wandel der Bestattungskultur ausgesetzt ist, erarbeitet. Jetzt hat die Friedhofverwaltung einen umfassenden Abschlussbericht über das Projekt und die daran Beteiligten vorgelegt. Nach einem Vorwort vonseiten des Bundes werden die Friedhofsgeschichte und das Projekt „Ohlsdorf 2050“ dargestellt, bevor in den folgenden Kapiteln näher auf die „Projektbausteine und Teilprojekte“, „Konzepte“, „Teilprojekte und Handlungsperspektiven“ eingegangen und ein „Ausblick“ auf die in Aussicht genommenen und zum Teil schon umgesetzten Maßnahmen gegeben wird.

Nicht nur im Vorwort, sondern auch bei der Vorstellung der Geschichte wird die besondere Bedeutung des Friedhofes für die Stadt Hamburg herausgestellt und mehrfach darauf hingewiesen, dass der Ohlsdorfer Friedhof nicht nur ein Beisetzungsort ist, sondern auch als Denkmal von internationaler Bedeutung und Vorbild für die Friedhofsgestaltung allgemein angesehen werden muss, sowie daneben auch ein Naturraum für eine unverwechselbare Flora und Fauna und auch ein Park ist, in dem Menschen Erholung suchen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass dieses Neben- und Miteinander die Möglichkeit von Nutzungskonflikten enthält.