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Donnerstag, 2. März 2023

Das vergessene Gedenken

Dieses Buch widmet sich intensiv der Geschichte der Gedenkkultur der in der Bundesrepublik Deutschland neu gegründeten Bundeswehr. Dabei zeigt die Autorin auf, wie die Tatsache, dass diese Armee auf den Einstellungen, Erfahrungen und nicht zuletzt auf dem Personal der nationalsozialistischen Wehrmacht aufgebaut wurde, die Gedenkkultur für im Einsatz gestorbene Mitglieder dieses Verbandes während der Nachkriegsjahrzehnte geprägt hat. 

Im Zentrum der Arbeit steht die sich entwickelnde Gedenkkultur seit 1955 im Zusammenhang mit der Frage, "warum es über etwa vier Jahrzehnte hinweg so gut wie keine offiziellen und öffentlichen Formen des Trauern und des Gedenkens für die Toten der Bundeswehr gab." Akribisch zeichnet die Autorin nach, wie sich an Stelle einer offiziellen Gedenkkultur ein bundeswehrinternes Totengedenken entwickelte. Diese Memorialkultur wurde häufig von Veteranen der Wehrmacht geprägt, die im Gedenken an gefallene Kameraden den Mythos vom Heldentod ungebrochen propagierten und "dabei oft von einer Distanzlosigkeit zur NS-Diktatur geprägt" waren. 

Montag, 2. September 2019

Geschichte des Neuendorfer Friedhofs in Koblenz

Titelseite der Internet-Veröffentlichung
zum Neuendorfer Friedhof bei Koblenz
Neuendorf ist ein Stadtteil von Koblenz, der auf der linken Rheinseite liegt und erstmals 1289 unter dem Namen Nova villa erwähnt wurde. Seit dem 14. Jahrhundert wurden die Einwohner des Dorfes zu den Bürgern von Koblenz gezählt. Das Stadtarchiv Koblenz hat nun im Internet eine Publikation von Ortsarchivar Willi Gabrich und Diplom-Psychologin Anke Sürtenich mit dem Titel "Der Neuendorfer Friedhof - Stätte der Erinnerung der Orts- und Familiengeschichte" veröffentlicht, die für jedermann abrufbar ist.

Die beiden Autoren gehen zuerst kurz auf die Ortsgeschichte und den Bau einer ersten Kapelle, der Jobskapelle ein, die 1494 eingeweiht wurde und sicher auch einen anliegenden Kirchhof besaß. 1670 wurde ein neuer Kirchhof eingeweiht, der mehrfach vergrößert werden musste. Dazu führen die beiden Autoren u.a. einige interessante Archivalien zur Nutzung des Kirchhofes und zum Glockengeläut an. 1828 entstand dann der jetzige Friedhof, dessen Einrichtung detailgetreu aus den Akten nachgezeichnet wird. Interessant dabei ist die Bewerbung eines Totengräbers, aus der zu ersehen ist, dass dieser damals schon eine Reihe von Aufgaben übernahm, die heute von Bestattern ausgeführt werden.

Auch den historischen Grabkreuzen des nun Alten Friedhofs sind die Autoren nachgegangen. Sie wurden anscheinend nach der Aufgabe des Friedhofs teilweise von Privatleuten - möglicherweise den Grabbesitzern? - abgeräumt und privat aufbewahrt bzw. weiterverwendet. Die 30 übrig gebliebenen - inzwischen denkmalgeschützten - Steinkreuze stehen seit 1980 an gesonderter Stelle auf dem jetzigen Friedhof. Die ältesten der stammen aus der Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts. An die Geschichte der Friedhofserweiterungen im 19. Jahrhundert schließt sich dann ein Bericht vom Kauf eines Leichenwagens an, von dem sogar eine Skizze abgebildet ist.

Ausführlich haben die beiden Autoren die Geschichte der Ehrenanlagen für die Gefallenen des I. und II. Weltkrieges erforscht und berichten schließlich unter dem Titel "Grabstätten erzählen Geschichte/-n" sowohl von den Pastoren der Gemeinde, die auf dem Friedhof bestattet sind, wie von einigen ausgewählten Grabstätten. Den Schluss macht ein Ausblick auf die Zukunftswünsche der Bewohner von Neuendorf für ihren Friedhof.

Insgesamt haben die beiden Forscher eine interessante und sehr sorgfältige Studie über diesen Stadtteil-Friedhof vorgelegt, der durch einen ausführlichen Anhang abgerundet wird. Dort ist auch eine fotografisch-textliche Aufstellung der historischen Grabkreuze zu finden, sowie die Porträtfotos der Gefallenen der beiden Weltkriege.









Freitag, 30. September 2016

Hamburger Bauheft zur Soldatengedenkhalle auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Hamburger Bauheft zur Soldatengedenkhalle
In dem kleinen Museum auf dem Ohlsdorfer Friedhof, das von Mitgliedern des Förderkreises betreut wird, wurde vor Kurzem das Heft Nr. 17 der Reihe "hamburger bauheft" vorgestellt, das der Soldatengedenkhalle auf dem Friedhof gewidmet ist. Sie steht in enger Verbindung zu den großen Flächen der Soldatengräber des Ersten und des Zweiten Weltkrieges.

Da es eine Kontroverse über den Umgang mit der Gedenkhalle und Bestrebungen zu einem Gegendenkmal gibt, hilft diese Publikation grundlegend dabei sich mit ihren Entstehungsbedingungen auseinander zu setzen.