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Titelseite der Internet-Veröffentlichung zum Neuendorfer Friedhof bei Koblenz |
Neuendorf ist ein Stadtteil von Koblenz, der auf der linken Rheinseite liegt und erstmals 1289 unter dem Namen Nova villa erwähnt wurde. Seit dem 14. Jahrhundert wurden die Einwohner des Dorfes zu den Bürgern von Koblenz gezählt. Das
Stadtarchiv Koblenz hat nun im Internet eine
Publikation von Ortsarchivar Willi Gabrich und Diplom-Psychologin Anke Sürtenich mit dem Titel "Der Neuendorfer Friedhof - Stätte der Erinnerung der Orts- und Familiengeschichte" veröffentlicht, die für jedermann abrufbar ist.
Die beiden Autoren gehen zuerst kurz auf die Ortsgeschichte und den Bau einer ersten Kapelle, der Jobskapelle ein, die 1494 eingeweiht wurde und sicher auch einen anliegenden Kirchhof besaß. 1670 wurde ein neuer Kirchhof eingeweiht, der mehrfach vergrößert werden musste. Dazu führen die beiden Autoren u.a. einige interessante Archivalien zur Nutzung des Kirchhofes und zum Glockengeläut an. 1828 entstand dann der jetzige Friedhof, dessen Einrichtung detailgetreu aus den Akten nachgezeichnet wird. Interessant dabei ist die Bewerbung eines Totengräbers, aus der zu ersehen ist, dass dieser damals schon eine Reihe von Aufgaben übernahm, die heute von Bestattern ausgeführt werden.
Auch den historischen Grabkreuzen des nun Alten Friedhofs sind die Autoren nachgegangen. Sie wurden anscheinend nach der Aufgabe des Friedhofs teilweise von Privatleuten - möglicherweise den Grabbesitzern? - abgeräumt und privat aufbewahrt bzw. weiterverwendet. Die 30 übrig gebliebenen - inzwischen denkmalgeschützten - Steinkreuze stehen seit 1980 an gesonderter Stelle auf dem jetzigen Friedhof. Die ältesten der stammen aus der Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts. An die Geschichte der Friedhofserweiterungen im 19. Jahrhundert schließt sich dann ein Bericht vom Kauf eines Leichenwagens an, von dem sogar eine Skizze abgebildet ist.
Ausführlich haben die beiden Autoren die Geschichte der Ehrenanlagen für die Gefallenen des I. und II. Weltkrieges erforscht und berichten schließlich unter dem Titel "Grabstätten erzählen Geschichte/-n" sowohl von den Pastoren der Gemeinde, die auf dem Friedhof bestattet sind, wie von einigen ausgewählten Grabstätten. Den Schluss macht ein Ausblick auf die Zukunftswünsche der Bewohner von Neuendorf für ihren Friedhof.
Insgesamt haben die beiden Forscher eine interessante und sehr sorgfältige Studie über diesen Stadtteil-Friedhof vorgelegt, der durch einen ausführlichen Anhang abgerundet wird. Dort ist auch eine fotografisch-textliche Aufstellung der historischen Grabkreuze zu finden, sowie die Porträtfotos der Gefallenen der beiden Weltkriege.