Donnerstag, 16. Mai 2019

Tier und Tod - Schwerpunkt der neuen Ausgabe von Friedhof und Denkmal

Titelseite der neuen Ausgabe von Friedhof und Denkmal
Die neue Ausgabe der Kasseler Zeitschrift Friedhof und Denkmal sammelt unter dem Schwerpunkt Tier und Tod eine Reihe von interessanten Beiträgen, in denen es um den Tod und die Bestattung von Tieren geht. Ulrike Neurath widmet sich den Tierfriedhöfen als altes und neues Kulturphänomen und misst in einem zweiten Beitrag die Beziehung zwischen dem Mensch und seinem Heimtier an dem Erscheinungsbild der Tiergräber aus. Um Tiere im Kriegseinsatz geht es bei Reiner Pöppinghagen, während Eberhard Goebel zeigt, dass es erstaunlicherweise im 19. Jahrhundert nicht nur Totenfotografien von Menschen, sondern auch solche von Tieren gegeben hat. Auch Lukasz Nieradzik siedelt seinen Beitrag über Technik und das Schlachten von Tieren im 19. Jahrhundert an, während Andreas Kahs die Tiergräer am Beispiel der Friedhöfe in Wien thematisiert und der Besuch in einem Pferdekrematorium in die unmittelbare Gegenwart führt. Insgesamt ist dieses Heft für alle, die das Thema interessiert eine echte Fundgrube!

Mittwoch, 8. Mai 2019

Aufruf zur Vernetzung der Fördervereine (zum Zweiten)

Alter Friedhof Hamburg-Harburg (Foto Leisner 2019) 
Hier kommt nun der Aufruf der Initiativgruppe zur Vernetzung an alle Fördervereine historischer Friedhöfe, dem ich mich persönlich unbedingt anschließe. Wer Interesse hat dabei zu sein und diesen Brief noch nicht erhalten hat, möge direkt an die unten angegebene Adresse schreiben!


"An
Friedhofsfreundes-/Fördervereine deutscher Friedhöfe

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben als Freunde unserer jeweiligen Friedhöfe viele Gründe, uns für diese einzusetzen: als Orte der Begegnung mit der Geschichte unserer Stadt und ihren wichtigen Persönlichkeiten und der örtlichen Kulturgeschichte, aber auch mit Flora und Fauna und natürlich jeweils auch als Ort persönlicher Erinnerung und Gedenkens.

Wir setzen uns nachdrücklich ein für das Prinzip der Friedhofsbestattung, wir wissen aber auch, dass die traditionelle Friedhofkultur im Wandel ist, neue Bestattungsformen vermindern die Flächenbedarfe, mit größerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit erhöht sich auch der betriebswirtschaftliche Druck auf die Verwaltungen, so erzeugt der Erhalt besonderer, aber „verlassener“  Grabmale, die an sich denkmalwürdig sind und den Charakter der Anlage bestimmen, Kosten, die schwer zu schultern sind. Wir merken, dass unsre Friedhöfe als Geschichtsorte in der Gesellschaft weniger Beachtung finden, und bei kommunalen Friedhöfen in Zeiten von Wohnungsmangel sogar begehrliche Blicke auf scheinbar ungenutzte Flächen fallen.
Die Unterzeichner dieses Schreibens haben den Eindruck, dass es in diesen Zeiten sinnvoll ist, dass die aktiven Freundes-/Förderkreise in Deutschland sich über die Landesgrenzen hinaus zum gegenseitigen Nutzen vernetzten und austauschen sollten über Erfahrungen und Strategien zur Stärkung unserer Friedhöfe. Dabei können Vorstände von Freundeskreisen in der Öffentlichkeit freier notwendige politische Prozesse anstoßen als die oft weisungsgebundenen Friedhofsverwaltungen. Mit solchem Rollenspiel haben wir in Hamburg gute Erfahrungen gemacht.
Zu welchen Themen könnten wir uns austauschen? Hier einige für uns aktuelle Komplexe:
1. Friedhofsentwicklung bei zurückgehenden Flächenbedarfen
2. Denkmalschutz für erhaltenswerte Grabmale und Friedhöfe als Gartendenkmale
3. Patenschaften für abgelaufene Grabmale als wichtiges Mittel, engagierte, kulturaffine Menschen an unsere Friedhöfe zu binden -  aber dafür ist die Klärung der Eigentumsverhältnisse an aufgegebenen Grabmalen notwendig…
4. Friedhöfe als Parkflächen, besinnliche Orte der Erkundung von Flora und Fauna
5. Erschließung des Friedhofs als Kulturort, Führungen, örtliche Erklärungen über QR-Code und Informationen über das Handy
6. Vernetzung angesichts der aktuellen Diskussionen um neue Bestattungsgesetze und Friedhofssatzungen, hier sind  zivilgesellschaftliche Aktivitäten zu entfalten
7. Erfahrung mit Mitgliederwerbung und Fundraising
8. Erfahrungen bei der Verwendung der eingeworbenen Mittel.

Wer sind „wir“? Dieser Brief ist das Ergebnis eines Treffens von Aktiven um den „Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V.“ (FOF)  in Hamburg anlässlich einer Veranstaltung, in der der Olaf Ihlefeldt, Vorsitzende des Fördervereins des Stahnsdorfer Friedhofs über seine Arbeit berichtete. Dabei wurde uns deutlich, dass ein bundesweiter Austausch für unsere Arbeit sehr nützlich, erhellend und auch politisch gewichtig sein kann. In Hamburg für Ohlsdorf kann der FOF einige Erfahrungen und Erfolge verzeichnen, so mit der  aktiven beratenden Teilnahme an dem aus Bundesmitteln geförderten Veränderungsprozesses "Ohlsdorf 2050". Außerdem haben wir ein Abkommen mit dem Denkmalschutzamt, das die Expertise unseres Vereins (mit einer Aufwandsentschädigung für diesen) und der Verwaltung des Friedhofs nutzt, um denkmalwürdige Grabmale zu identifizieren und unter Schutz zu stellen. Wir sind sicher, dass es sehr viele Erfahrungen im Kreise der der deutschen Fördervereine gibt, auf die sich andere Vereine beziehen können, wenn sie mit ihren Friedhofsverwaltungen und den zuständigen Gremien „darüber“ Ideen diskutieren.
Sind Sie an einem solchen Austausch interessiert? Haben Sie von besonderen Erfolgen zu berichten oder suchen Sie Anregungen für bestimmte Fragen?

Die Unterzeichner sind bereit, als Initiativkreis für eine denkbare Arbeitsgemeinschaft von Friedhofsförderkreisen in Deutschland eine erste Koordinationsphase zu übernehmen, ggf. bis hin zu einer förmlichen vereinsrechtlichen Konstruktion. Die Korrespondenzarbeit könnte vorläufig die (hochgradig datenschutzbewusste!) Geschäftsstelle des FOF übernehmen. Wir haben hier in Hamburg dabei die moralische und fachliche Unterstützung der Verwaltung des Ohlsdorfer Friedhofs und des Landesdenkmalschutzamtes. Wir sind so mutig, uns sogar für eine mittelferne Zukunft eine Wochenendtagung vorstellen zu können.
Für die Kommunikation haben wir schon mal eine e-Adresse eingerichtet, über die Sie Ihr Interesse bekunden und Ihre Anregungen senden können:                                                                 
ini-friedhofsvereine@fof-ohlsdorf.de

Wir sind gespannt auf alle Reaktionen!
Mit freundlichen Grüßen,
gez. Dr. Reinhard Behrens, Theda Dessaules, Jan Gawryluk, Hella Häusler, Olaf Ihlefeldt (Vors. Stahnsdorf), Michael Karbenk  (Vors. FOF), Andreas Morgenroth"

Montag, 6. Mai 2019

Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. wird 30!

Der Rosengarten mit dem Cordesdenkmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof 2017 (Foto Leisner)
Als "Gründungsmutter" dieses Förderkreises - und ich sage stolz: des ersten Fördervereins, der ausschließlich für einen historischen Friedhof gegründet wurde - freue ich mich riesig, dass wir jetzt schon seit 30 Jahren aktiv sind! Wer mehr über unsere Arbeit wissen will, kann in diesem Blog (2009 und 2014) und in unserer Zeitschrift nachlesen, wie sich das "bürgerliche Engagement" für diesen besonderen Friedhof entwickelt hat.

Deshalb weise ich hier auf die Festveranstaltung hin, die im Rahmen des Bürgerfestes auf dem Ohlsdorfer Friedhof am 26.Mai 2019 stattfinden wird. Es wird eine Feierstunde „30 Jahre Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof“ geben, auf der Prof. Dr. Norbert Fischer die Laudatio hält, musikalisch begleitet von der "Weltkapelle Wilhelmsburg".

Hier das Programm des Ohlsdorftages

14-18 Uhr Veranstaltungsorte auf dem Friedhof Ohlsdorf: Cordesallee am Haupteingang, Garten der Frauen und Kapelle 6

Bühnenprogramm

14.00 Uhr       Begrüßung durch Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt und Energie
14:30 Uhr       Feierstunde „30 Jahre Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof“. Laudatio von Prof. Dr.
Norbert Fischer, musikalisch begleitet von der Weltkapelle Wilhelmsburg.
16.00 Uhr       Magical Mystery Show mit Hempels Beatles Band. Stefanie Hempel erfand die
musikalische Beatles-Tour zwischen Millerntor und Großer Freiheit und zelebrierte dort eine ganz eigene Beatlemania. Mit ihrer „Beatles-Show“ holt sie jetzt ihre Geschichten und Songs auf die Bühne. Hören die Klassiker von „Twist And Shout“ bis „Let It Be“ - Mitsingen ist erwünscht.

Rundgänge und Touren

Alle Rundgänge und Touren beginnen am Treffpunkt, der auf einem Plan vor Ort eingezeichnet ist und dauern jeweils 1 Stunde.

15.30 und 17.00 Uhr Rundgänge zu den Aktionsflächen Haupteinfahrt, Südteich und Dichterhügel
sowie Kapellen 1 und 3.

14:15 und 15:30 Uhr  Radtouren (bitte eigenes Rad mitbringen)

15.00 und 16.00 Uhr  Fahrt mit dem Bus zu Kapelle 3 und 6, zum Hamburger Grab und dem Ohlsdorfer Ruhewald, dem Wildblumengarten und zurück über die Haupteinfahrt.

 Im Garten der Frauen

15.00 - 16.00 Uhr  70 Jahre Grundgesetz und Gleichberechtigungsartikel - Rita Bake und Herma Koehn erinnern mit historischen Grab- und Erinnerungssteinen an Frauen, die sich für Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen stark gemacht haben. Präsentiert vom Garten der Frauen e.V.. Musik: Deutscher Tonkünstlerverband. www.garten-der-frauen.de

Kapelle 6, Nordring

17.00 Uhr  usik zur Rhododendronblüte mit Musikerinnen des Deutschen Tonkünstlerverbands, die ausschließlich Werke von Komponistinnen spielen.

Pianistin Friederike Haufe führt ein in Leben und Werk von Fanny Hensel, Babette Koblenz, Ilse Fromm- Michaels, Hélène Fleury und Ewelina Nowicka. Es erklingt Musik für Streichinstrumente, Klarinette, Gesang und Klavier. Präsentiert von KulturKleinBorstel e.V.. www.kapelle6.de

Außerdem

Kunstpassage - Basteln mit Naturmaterialien mit Leslie Wegers Phantasiewerkstatt - Mitmach-Aktion für Groß und Klein, Kulinarisches

Kunstpassage 2019        25. und 26. Mai        11 – 18 Uhr

Zum zweiten Mal gestalten wir die Kunstpassage auf dem Ohlsdorfer Friedhof und begleiten für ein Wochenende Ohlsdorf 2050. Die Kunstpassage spielt mit der Wahrnehmung von Raum und Fläche, lässt für kurze Zeit eine andere Atmosphäre einziehen, schafft Lebendigkeit, Diskussion und Begegnung. Sie greift auf, demonstriert, untermalt, abstrahiert, provoziert. 50 Künstler/-innen präsentieren ihre Werke in der Kapelle 1 und in Pavillons auf dem Weg von der Kapelle 1 zur Cordesallee. Die Kapelle 1, ehemals ein Raum für Abschied, wird zum Raum für neue Begegnungen. www.kunstpassage-hamburg.de



Freitag, 3. Mai 2019

"Wo die Musik begraben liegt"

Grabmal von Johann Strauß in Wien (Quelle: Von Dr.
Bernd Gross - Eigenes WerkOriginaltext: Eigenes Foto,
CC BY-SA 3.0 de,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73605678
Unter dem Titel "Wo die Musik begraben liegt" gibt es am 5.5.2019 von 17:00 - 18:00 Uhr einen musikalischen Spaziergang zu den letzten Ruhestätten berühmter Komponisten in der Auferstehungskapelle des Friedhofs von Bad Oldesloe.

Die Sopranistin Martina Doehring hat - wo immer es sich auf ihren Konzertreisen einrichten ließ - einen Abstecher auf den Prominentenfriedhof der Stadt gemacht und ihre Eindrücke in Wort und Bild festgehalten. Das Ergebnis ist ein multimediales Programm, ein vergnüglicher Spaziergang auf den Spuren berühmter Komponisten, bei dem Martina Doehring mit scharfem Blick und freundlichem Augenzwinkern die schönsten Geschichten um Kummer und Kult, Kommerz und Konkurrenz erzählt.

Musikalisch unterstützt wird sie bei ihrem Bummel über die historischen Friedhöfe Europas von Henning Münther - passend zum jeweiligen Musikstück wahlweise am Klavier oder an der Orgel.

Ort: Auferstehungskapelle, Lindenkamp 99, 23843 Bad Oldesloe (Der Eingang zur Kapelle liegt  gegenüber vom Restaurant "Glacehaus" an der Ecke zur Hamburger Straße)
Eintritt frei, Spenden erbeten