Sonntag, 27. Februar 2022

Fachtag "FOKUS FRIEDHOF Kunstvoll. Spirituell. Lebensnah"

Die Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (Haus Kirchlicher Dienste) veranstaltet am 11. Mai 2022 von 10 bis 16:30 Uhr einen Fachtag mit dem Titel "FOKUS FRIEDHOF Kunstvoll. Spirituell. Lebensnah". Dabei soll es schwerpunktmäßig darum gehen, "den Friedhof als Schnittmenge von öffentlichem Raum und kirchlich-kultureller ‚Bespielung‘ und somit als Chance auch und gerade für Kunst und Kulturarbeit in den Blick zu nehmen." Dazu gibt es Workshops und Friedhofsexkursionen. Es sollen auch Fragen der Friedhofsgestaltung und des evangelischen Profils von Friedhöfen behandelt werden. Tagungsort sind Kirche und Gemeindehaus der Ev.-luth. Kirchengemeinde Herrenhausen-Leinhausen (Hegebläch 18, 30419 Hannover). Hier der Flyer mit dem Programm. Die Anmeldung geht über die Website: https://www.formulare-e.de/f/fachtag-friedhof



Übrigens wird es schon im März ein weiteres kirchliches Angebot zum Thema Friedhof und Kunst in Hannover geben, nämlich den Workshop-Tag Kulturkirchen mit dem Thema: "Endlich! Zeitgenössische Kunst auf dem Friedhof". Dort treffen sich Akteure (m/w/d) der ev.-luth.Kulturkirchen – und solche, die es werden möchten – zu Austausch, Infos und Impulsen und zwar am Mittwoch, 16. März 2022, 10:30 – 16 Uhr in der Ev. Kirchengemeinde Hannover Herrenhausen-Leinhausen. Referentinnen sind die Dresdener Künstlerinnen Susan Donath aus Dresden und Stephanie Link aus Hildesheim. Infos: www.kunstinfo.net/angebote/seminare (Das Angebot ist unter dem Obertitel "JAHRESPROGRAMM KUNST UND KULTUR 2022" zu finden).

Dienstag, 15. Februar 2022

Der Sankt Marxer Biedermeierfriedhof

Cover des Buches
Der Untertitel dieses Buches "Ein magischer Ort von Wien in Texten und Bildern" sagt eigentlich schon alles über seinen Inhalt aus. Der Autor hat sich nicht besonders in die Geschichte dieses Ortes vertieft und er hat auch nicht intensiv danach geforscht, welche interessanten Persönlichkeiten dort bestattet sind, oder welche Lebensgeschichten von ihnen erzählt werden könnten (wobei allerdings anzumerken ist, dass eine Liste mit den Namen, Lebensdaten und Berufen "Der bekannteren auf dem Sankt Marx bestattteten Personen" in der Mitte des Buches zu finden ist). Anstatt dessen ist er offenbar mit seiner Kamera über diesen verwunschenen Friedhof, der allerdings gleichzeitig neben einer Autobahn liegt, gewandert und hat versucht Stimmungen einzufangen. Seine Bilder hat er dann so bearbeitet, dass sie in dem Buch insgesamt oft weichgezeichnet und konturarm wirken. Diese Stimmungsbilder zusammen mit Detailaufnahmen von Grabmalen, bei denen der Focus auf der Beschriftung liegt, machen einen großen Teil dieses Buches aus. 

Dazwischen eingestreut sind verschiedene Kapitel. Im ersten versucht der Autor sich dem Umgang mit dem Sterben in der Biedermeierzeit anzunähern, wobei er allerdings nicht so sehr Wert auf die Bestattungsgeschichte als vielmehr auf die allgemeine technische und gesellschaftliche Entwicklung im ganzen 19. Jahrhundert legt, wenn er seitenlang die Errrungenschaften in Bezug auf Informationstechnik, Zeitungen, Verkehrswesen, Vereinheitlichung der Zeit und das Kulturleben aufzählt, auf konkretere historische Fakten zur Sepulkralkultur aber eher am Rande eingeht. Etwas peinlich wird es im folgenden Kapitel "Der Tod ein Wiener", wenn dort am Schluss das bekannte -  motivisch noch ältere, aber immerhin schon von den Brüdern Grimm und Ludwig Bechstein veröffentlichte - Märchen vom Gevatter Tod als Altwiener Sage nacherzählt wird. Darauf folgt ein Essay zum Thema "Den Sankt Marxer Friedhof entdecken" und eine kurze Geschichte des Friedhofs, sowie die oben erwähnte Aufzählung von Bestatteten. Danach geht es um den Friedhof und die Autobahn, sowie um die Auffassungen des Autors zur Gestaltung seiner Friedhofsfotografie. Ein Autorenporträt und ein Literaturverzeichnis schließen das Buch ab. 

Alexander Glück: Der Sankt Marxer Biedermeierfriedhof. Ein magischer Ort von Wien in Texten und Bildern. Gebunden, 124 Seiten, zahlr. schw.-w. Bilder, 19,90 Anthea-Verlag Berlin, 2021


Sonntag, 6. Februar 2022

Wenn Ewigkeit vergänglich wird

Der Untertitel "Londons viktorianische Gartenfriedhöfe gestern und heute" verrät, worum es in diesem Buch geht. Die Autorin stellt darin die "Magnificent Seven"  vor; jene sieben Gartenfriedhöfe, die im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts rund um London eingerichtet wurden, um der desolaten Lage der Bestattungen innerhalb der wachsenden Großstadt Herr zu werden. 

Den horrenden Zuständen auf den innerstädtischen Londoner Friedhöfen am Anfang des 19. Jahrhundert widmet die Autorin nach einer allgemeinen Einführung in das Thema Friedhof ein erstes Kapitel. Sie schildert, wie auf den mitten zwischen den Wohnhäusern gelegenen Friedhöfen der Stadt kaum noch Platz für die Toten übrig war und zudem noch der Diebstahl von Leichen die Menschen, die um ihre Angehörigen trauerten, beunruhigte. Eindrücklich unterlegt sind diese Ausführungen - nicht nur in diesem Kapitel, sondern im ganzen Buch - mit einer Vielzahl von historischen Illustrationen und Fotos, deren ausführliche Beschriftungen einen eigenen zum jeweiligen Kapitel passenden Subtext liefern. 

Samstag, 5. Februar 2022

Charta der Friedhofskultur

Im November 2021 wurde im Museum für Sepulkralkultur, Kassel, die „Charta Friedhofskultur“ in einem Festakt unterzeichnet und veröffentlicht. Diese Charta formuliert den Wert der Friedhofskultur für die Menschen und die Gesellschaft, definiert ein gemeinsames Begriffsverständnis für den öffentlichen Diskurs zum Thema Friedhofskultur, zeigt den Facettenreichtum dieses Kulturguts auf und setzt ein deutlich sichtbares Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe. Gemeinschaftlich aufgesetzt und unterzeichnet wurde die Charta von (in alphabetischer Reihenfolge) der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, dem Bund deutscher Friedhofsgärtner, Bundesverband Deutscher Bestatter, Bundesverband Deutscher Steinmetze, Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, der Stiftung Deutsche Bestattungskultur, dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands, Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.