Montag, 9. Dezember 2013

Ausstellung "Himmelskinder aus Brandenburg - Vom vorzeitigen Ende der Kindheit 1500 - 1900"

Kindergrabmal aus Kottingworth im Altmühltal
(Foto Leisner)
Diese Ausstellung ist vom 22.11.2013 - 23.02.2014 im Stadt- und Regionalsmuseum Schloss Lübben in Brandenburg  zu sehen. Im Rahmen des Themas des Kulturland-Brandenburg-Jahres "spiel und ernst - ernst und spiel. kindheit in brandenburg" widmet sie sich dem Kindertod. Es geht dabei ebenso um die Kindersterblichkeit und ihre Ursachen wie um die Frage, wie Kinder früher bestattet und wie an sie erinnert wurde.

Dabei wird natürlich auch auf die Totenkronen hingewiesen, die früher Kindern und Ledigen mit ins Grab gegeben oder auf den Sarg gelegt wurden. Sie waren Stellvertreter jener Brautkronen, die den zu jung Verstorbenen verwehrt geblieben waren und künden von der "Hochzeit mit dem Himmel". Ein schönes Bild von einer Totenkrone aus der Dorfkirche von Herzberg (Gem. Rietz-Neuendorf, Brandenburg) findet sich übrigens hier. Aber nicht nur Totenkronen auch Briefe von trauernden Eltern, Gemälde, Fotos, Skulpturen, Grafiken und Hörbeiträge mit Kindertotenliedern sowie Predigten geben ein Einblick in den Umgang mit dem Kindertod seit dem 15. Jahrhundert und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dem Tod gegenübergestellt sind Exponate, die vom Leben und vom Spiel der Kinder erzählen.

Die Ausstellung wurde von Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck erarbeitet, die sich mit diesem Thema seit langem intensiv auseinandersetzt. Dazu wird noch eine Publikation erscheinen. Gefördert wurde dieses Projekt von einer ganzen Reihe von Institutionen, die mit Lübben verbunden sind.

Das Programm der Transmortale V ist herausgekommen

Die Transmortale wird zum 5. Mal am 15.3.2014 im Museum für Sepulkralkultur in Kassel stattfinden. Der Flyer mit dem Programm ist jetzt herausgekommen:
Programm der transmortale V

Und dazu noch ein Nachtrag, die Transmortale besitzt nun auch wieder ein Blog (nachdem das Blog auf Posterous seit einem Jahr geschlossen ist): transmortale.wordpress.com/

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Religion und Landschaft - Ein neues Buch des Bund Heimat und Umwelt

Titelseite "Religion und Landschaft"
 Bildquelle
Eigentlich hat dieses Buch auf den ersten Blick nicht viel mit historischen Friedhöfen zu tun. Es geht darin um das reiche religiöse materielle und immaterielle Landschafts- und Kulturerbe in Deutschland und das sind zum Beispiel Kulturlandschaften in Deutschland, die durch Klosteranlagen, Pilgerrouten und Kleindenkmäler wie Wegekreuze und Bilderstöcke bestimmt sind. Dabei sind aber auch andere europäische Länder einbezogen, wenn der Jakobsweg in Spanien oder die europaweit wirkenden Zisterzienser und das Netzwerk ihrer Klöster thematisiert werden.

Ein Beitrag der insgesamt 18 Texte aber widmet sich den doch dem Friedhof. Norbert Fischer, der durch seine Friedhofspublikationen weit bekannt ist, schreibt über den "Friedhof als Gedächtnisland" in Geschichte und Gegenwart und überrträgt dabei das Konzept der Landschaft, in die die Geschichte der Menschen gleichsam eingeschrieben ist, auf den Ort der Bestattung. Er beschreibt wie sich im Laufe der Jahrhunderte seine sakrale Bedeutung gewandelt hat, wie sie einer säkularisierten Anschauung gewichen ist und der Bestattungsort zur Friedhofslandschaft wurde und welche Wandlungen er zur Zeit durchmacht. So bildet dieser Text mit seinen reichen Literaturanmerkungen eine gute Ausgangsbasis für das Verständnis der historischen Friedhofsentwicklung. 

Insgesamt ist das Buch mit Fotos reich bestückt. Es kann beim Bund Heimat und Umwelt bezogen werden. Um eine Spende wird gebeten. Kontakt: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), Bundesverband für Kultur, Natur und Heimat e.V., Adenauerallee 68, 53113 Bonn, Telefon: +49 228 224091, Fax: +49 228 215503, Internet: www.bhu.de, www.forum-kulturlandschaft.de, E-Mail: bhu@bhu.de