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Installation "Grablicht" auf dem Hauptfriedhof Kaiserslautern 2022
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An 26.11.2022 wurde auf dem Hauptfriedhof in Kaiserslautern offiziell ein Kunstprojekt eröffnet, dessen Konzept auch für andere Friedhöfe interessant sein dürfte. Der Fotograf und Künstler Thomas Brenner hat dafür Ideen entwickelt, die - wie es auf der Website des Projektes heißt - "diesem Raum mehr Bedeutung geben, ihn in das Leben integrieren und über
Kunst und Kultur neue Ebenen erschließen" sollen. "Themen der aktuellen
Gesellschaft wie Digitalisierung, Globalisierung, Klimaveränderung und
interkulturelles Denken werden angesprochen."
Dafür sind künstlerische Interaktionen geplant, von denen die ersten schon auf dem historischen Friedhof in Kaiserslautern umgesetzt worden sind. Sie sind als "Werke/Eingriffe/Veränderungen" an verschiedenen Stellen auf dem Friedhof zu finden und können unterschiedlich befristet sein. Der Künstler sieht dabei sein Konzept als Pilotprojekt an, das auf fast alle Friedhöfe übertragbar ist, und strebt die Einbindung weiterer Künstler*innen, z.B. in Form von Lesungen, Musik,Tanz oder Theateraufführungen an.
Bisher sind auf dem Friedhof vier Installationen eingerichtet worden. Am Eingang informiert ein Schild über das Konzept und an den Installationen ermöglichen QR-Codes weitere Informationen. Für besondere Aufmerksamkeit dürfte der Kubus „Grablicht“ sorgen, der in der Morgen- und Abenddämmerung von innen pulsierend beleuchtet wird. Er besteht aus goldfarbenen Metallgittern und ist an die Größe eines Grabes angelehnt. Gefüllt ist er mit "5.800 roten Plastikhülsen und 250 goldfarbenen
Deckeln". Es sind die leeren Hülsen der kleinen - auf katholischen Friedhöfen besonders zu Allerseelen auf den Gräbern leuchtenden - Grablichter.
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Installation "Gießkanne"
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In der Nähe befindet sich die Installation "Gießkanne", die aus einem Feld in Form von zwei asymetrischen Wellen besteht. Zu ihnen sind über 200 graue Gießkannen (aus Recycling-Material) aufgereiht. Drei symbolische Wasserhähne ragen am Anfang aus der Erde. Die Kannen ermöglichen zahlreiche Assoziationen und sollen zugleich den Fluss des Wassers symbolisieren. Am Waldrand verschwinden sie in der Erde. Zur Zeit "schwimmen" sie in braunen Herbstlaub. Im Frühjahr sollen zwischen ihnen einheimische, niedrigwachsende Wildblumen eingesät werden.