Mittwoch, 17. Dezember 2008

Die Haselbergkapelle in Greifswald soll restauriert werden!

Haselöbergkapelle in desolatem Zustand (Fot Anja Kretschmer) 
Der Förderverein Alter Friedhof Greifswald e.V. kümmert sich mit Vorrang um die sieben Grufthäuser des Begräbnisplatzes, die zwischen 1819 und 1890 den Familien als Entschädigung für die seit 1808 verbotenen Bestattungen in den Kirchen angeboten wurden. Diese Kapellen sind die letzten, doe von den ursprünglich doppelt sovielen Bauten dieser Art auf dem Friedhof erhalten geblieben sind. Doch sind sie, wie das Bild der Haselbergkapelle zeigt, zum Teil so baufällig, dass bald zusammenfallen werden, wenn sie nicht restauriert werden.

Diese älteste Kapelle steht jetzt im Focus des Förderkreises. Für sie werden Spenden erbeten. Dazu hat ein Mitglied des Förderkreises einen Kalender für 2009 hergestellt, dessen Erlös in die Sanierung fließen soll.

Kalender 2009 (Foto Anja Kretschmer)

Erhältlich ist dieser Kalender direkt beim Förderverein (Adresse: Herr Schapat, Am Neuen Friedhof 11, 17489 Greifswald, Tel.: 03834 - 50 26 27 oder e-mail: kretschmeranja(bei)hotmail.com)

Einen kurzen Überblick über den Alten Greifswalder Friedhof findet man unter http://www.greifswald.de/modules.php?op=modload&name=seiten&file=index&pagename=umwelt-biotop-alter-friedhof

Mittwoch, 10. Dezember 2008

"Großer Geister Stunde" – Theaterszenen auf dem Münchener Südfriedhof

München feierte in diesem Jahr den 850sten Jahrestag seiner Stadtgründung. Auf der berühmte Südfriedhof war in die Jubiläumsfeiern einbezogen. Am 6. und 7. Juni gab es die Stunde der großen Geister zu erleben. Auf neun Bühnen stellten Schauspieler des Gärtnerplatztheaters Szenen aus dem Leben von 35 berühmten Bürgern der Stadt dar, deren Grabstätten in der Nähe liegen. Hier konnten die Besucher erfahren, wer die Herren Reichenbach, Baader, Fraunhofer, Gärtner, Klenze oder Gabelsberger waren, deren Namen sie auch von den Straßenschildern kennen und deren Wirken oft weit über Stadt- und Landesgrenzen hinausreichte. Den Abschluss bildete zur Geisterstunde - eine halbe Stunde vor Mitternacht - ein Orchesterkonzert mit Werken von Lachner, von Winter und Stuntz, deren Werke Musiker desselben Theaters zum Klingen brachten.

Bereits nachmittags konnten sich die Besucher beim mittelalterlichen Lagerleben vor den Friedhofsmauern auf das Ereignis einstimmen und für die Kinder wurde ein besonderer Kindernachmittag durchgeführt.

Durchgeführt wurde diese aufwendige Veranstaltung vom Bezirksausschuss (2), dem Referats für Gesundheit und Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz und dem Kulturreferat der Stadt München, wobei sie von verschiedenen Münchener Firmen als Sponsoren unterstützt wurden

Wer sich dazu einige Bilder anschauen will, sei auf die Seite der Stadt verwiesen.
http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/friedhof_bestattung/fotogalerie/276695/index.html
Wer sich ausführlich über den Südfriedhof informieren will, sollte zu der folgenden äußerst informativen und umfassenden Website gehen: http://www.myounich.de

Montag, 13. Oktober 2008

Auszeichnung "LEBENSZEICHEN" 2008

Nachdem im letzten Jahr der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. stellvertretend für die Arbeit der Friedhofsvereine mit der Auszeichnung Lebenszeichen von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. in Kassel geehrt wurde, wird die mit 1.500,- € dotierte Auszeichnung in diesem Jahr zu gleichen Teilen Eike Schmalz in Quedlingburg und Horst Kranich in Görlitz verliehen, die sich beide mit großem Einsatz und Engagement den Erhalt historischer Friedhöfe zur Aufgabe gemacht haben. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung findet am Sonntag, den 9. November, um 11:30 Uhr im Museum für Sepulkralkultur in Kassel statt.

Dem schon immer großen Interesse von Eike Schmalz für die Kultur und die Geschichte seiner Heimat ist es zu verdanken, das der Wiperti-Friedhof in Quedlingburg nicht nur erhalten, sondern auch heute wieder für Bestattungen genutzt wird. Dieser Friedhof, um 1530 angelegt, gehört mit seiner terrassenförmigen Anlage und den darin angelegten 60 Grufthäusern nicht nur zu den kulturhistorisch bedeutendsten Friedhöfen der frühen Reformationszeit, sondern es gab auch einmal, noch zu DDR-Zeiten, den Plan, an seiner Stelle einen Parkplatz anzulegen. Nicht zuletzt dem Engagement von Eike Schmalz ist es zu verdanken, dass der Friedhof bewahrt blieb.

In Görlitz dagegen wäre der Verfall des um 1100 erstmals erwähnten Nikolai-Friedhofs mit seinen 400 Grabstätten - vorwiegend im Barockstil - immer weiter fortgeschritten, wenn Horst Kranich sich dem nicht entgegen gestellt hätte. Inzwischen. da nun die Denkmalschützer alles daran setzen Grabmale und Grufthäuser zu erhalten und zu restaurieren, ist die Pflege der wertvollen Grabsteine, ihre Dokumentation und die Erfassung ihrer Inschriften zu einem seiner Haupanliegen geworden.


In gewisser Weise stehen damit Eike Schmalz und Horst Kranich stellvertretend für manche Menschen, die in der ehemaligen DDR ähnliches geleistet haben. So soll Lebenszeichen 2008 auch darauf hinweisen, dass dieses Engagement heute kaum weniger wichtig ist als vor Jahrzehnten, wie in der Pressemitteilung der AFD betont wird, aus der diese Informationen entnommen sind.

Dienstag, 30. September 2008

Friedhöfe im Elbe-Weser-Dreieck - Exkursion des Ohlsdorfer Förderkreises

Förderkreismitglieder im Morgennebel (Foto Leisner)

Insgesamt 53 Mitglieder und Freunde des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. fanden haben sich am 27.9.2008 zu einer Exkursion zusammen, die unter Leitung des bekannten Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Norbert Fischer zur historischen Friedhofskultur des Elbe-Weser-Dreiecks führte.
Noch im Morgennebel lag der St. Johannisfriedhof an der Bremer Straße in Verden, der als erster angesteuert wurde. Er besteht seit 1807 und enthält in einem Museumsbereich und auf einzelnen Grabstätten eine ganze Anzahl von Grabsteinen, die aus früheren Jahrhunderten stammen; besonders eindrucksvoll darunter das Grabmal der jung verstorbenen Catharina Magaretha Blöhten mit ihrem kleinen Sohn im Arm, der nur drei Tage lebte.
Verden ist wegen eines weiteren Grabmales für die Friedhofskultur wichtig, denn in der St. Andreaskirche gegenüber vom Dom befindet sich eine der ältesten ziselierten Messinggrabplatten des europäischen Kontinents. Sie stammt aus der Zeit um 1220 und zeigt das Bildnis des Bischofs Yso.
Die Fahrt führte weiter in das bekannte Künstlerdorf Fischerhude am Rande des Teufelsmoors, in dessen Kirchhofsmauer wurden schon 1859 insgesamt 39 alte Grabmale eingemauert wurden, die von dem Friedhof in Wilstedt stammen. In dieses Nachbardorf hatten die Fischerhuder bis zur Anlage ihres eigenen Kirchhofes im Jahr 1825 ihre Toten bringen müssen.
Messingplatte mit Bildnis des Bischofs Yso (Foto Leisner)
Am Nachmittag wurde dann als letzter Programmpunkt der denkmalgeschützte Gartenfriedhof in Rechtenfleht besichtigt, für den sich der Dichters und Heimatforschers Herrmann Allmers (1821-1902) besonders eingesetzt hat und auf dem er selbst eine aufwändige Grabstätte erhalten hat. Das Besondere an diesem Friedhof ist zum einen sein kleines Torhaus. 
Rechtenfleth Eingang (Foto Leisner)
Gruft Famile Allmers, Rechtenfelth (Foto Leisner)
Zum anderen enthält er eine ganze Reihe von Grabbauten, die auf diesem kleinen ländlichen Bestattungsplatz in der Nähe der Weser sehr ungewöhnlich wirken. Das Bild zeigt die Gruft der Familie Allmers, auf der der hohe Obelisk für Herrmann Allmers und ein Pfeiler für seine Ehefrau stehen.
Und noch zur Information: Zu diesem Thema lohnt sich auch ein Blick in "Ohlsdorf- Zeitschrift für Trauerkultur". Passend zur Exkursion bilden nämlich "Friedhöfe zwischen Elbe und Weser" das Hauptthema der Ausgabe Nr. 102, III, 2008. Gedruckt ist die Zeitschrift zum Preis von 2.30 Euro (plus Versandkosten) zu erhalten beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V., Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg.

Samstag, 13. September 2008

Der Lindenbergfriedhof in Siegen


Grabmal vom Lindenbergfriedhof (Foto Antonie Dell)
Der Lindenbergfriedhof wurde 1857 gegründet und liegt am Hang des gleichnahmigen Berges. Als größter Siegener Friedhof enthält er viele historisch interessante Grabmale. Besonders sehenswert ist die Reihe der großen Wandgräber an der ehemaligen Friedhofsmauer, die Antonie Dell fotografiert hat. Mehr Grabmale sind zu sehen unter: http://picasaweb.google.de/dell.antonie/SiegenLindenbergfriedhof#

Bisher allerdings hat sich noch kein Freundeskreis zusammengefunden, der sich für die Erhaltung der Grabmale einsetzt.

Osnabrückk: Das 200jährige Bestehen des Hasefriedhofs wird gefeiert

Wie schon berichtet, organisiert der Förderkreis Hasefriedhof-Johnnesfriedhof im Jubiläumsjahr verschiedene Veranstaltungen.

Zum einen sind das Führungen zu speziellen Themen: Der Gang „Zur Darstellung Tod von Schlaf“ und jener zu Wilhelm Lepenau, dem Begründer der ersten Erdölraffinerie in Deutschland, dessen Mausoleum auf dem Friedhof mit Hilfe eines Sponsors restauriert werden konnte, sowie eine Führung zur Botanik auf dem Friedhof hat schon stattgefunden. Am 3. Oktober folgt noch der Gang zu den bekannten Persönlichkeiten, die auf dem Johannisfriedhof beerdigt sind, und am 14. Oktober als besondere Attraktion eine „Nachtführung“.

Zum anderen wurde das Projekt „land-art“ mit Schülern durchgeführt. Dabei haben Gymnasiasten unter Anleitung einer Künstlerin eine vergängliche Skulptur aus Weidenzweigen auf die Friedhofserde gelegt, die zugleich Taufkleid und Totenhemd – Anfang und Ende – symbolisieren soll. Da die Arbeit zügig voranging schufen die Schüler noch weitere Kunstwerke aus dem Holz, die ebenfalls auf dem Friedhof zu sehen und in ihrer natürlichen Vergänglichkeit zu beobachten sind. (Fotos dieser kreativen Werke sind zu sehen unter: http://www.historische-friedhoefe-osnabrueck.de/jamin.htm)

Der eigentliche Festmonat aber ist jetzt gekommen. Am 20. September wird eine Fotoausstellung mit „Ungewöhnlichen Impressionen vom Hasefriedhof und Johannisfriedhof“ eröffnet, die bis zum Januar 2009 läuft, und am 26. September findet die Jubiläumsfeier zum 200jährigen Bestehen des Friedhofes statt.

Donnerstag, 21. August 2008

Neue Initiative zur Erhaltung des Inneren Neustädter Friedhofs in Dresden

Der Innere Neustädter Friedhof in Dresden wurde 1731 auf einem Areal außerhalb der damaligen Stadtbefestigung nach den Plänen des Architekten Georg Maximilian von Fürstenhoff bei den Scheunenhöfen angelegt und umfasst heute eine Gesamtfläche von 3,5 ha. Er ist noch heute in der Nutzung. Im seinem ältesten Teil findet man eine Vielzahl barocker Grabsteine, Grufthäuser und Wandgrabanlagen auf engem Raum vereint, in den Erweiterung findet man dann Grabmale aus dem 19. und dem 20. Jahrhundert. Die Grufthäuser wurden schon in den 1990er Jahren saniert. Ein Totentanzrelief, das einst die Friedhofsmauer schmückte, hat befindet sich heute in der Dreikönigskirche.
Die Friedhofsverwaltung den Verfall vieler Grabmale nicht aus eigener Kraft stoppen. Deswegen haben sich zwei Dresdener zusammengetan, die es - wie sie schreiben - "als normal betrachten, wenn Menschen persönlich für ihre unmittelbare Umgebung Verantwortung übernehmen und sich engagieren". Sie sind initiativ geworden und wollen mit einer neuen Internetseite eine breite Öffentlichkeit informieren und Gleichgesinnte für ihr Anliegen gewinnen.
Sie wollen mithelfen wichtige Grabmale schrittweise zu restaurieren bzw. wenigstens zu konservieren und suchen noch Mitstreiter um dringend notwendige Arbeiten durchzuführen. Grabstätten müssen frei geschnitten, Plastiken gesichert, Zäunen und Gitter gestrichen, die Öffentlichkeit informiert und die Grundlagen für Grabmalpatenschaften erarbeitet werden.
Ihre Internetseite ist:
http://friedhof-dresden-neustadt.de/index.html

Montag, 18. August 2008

Der Verein Efeu e.V. ist aktiv: Fassadenmalerei und Ausstellung


Auf seiner Internetseite berichtet der Verein Efeu e.V. über die Fortschritte seiner ersten Projekte. Der Fassadenkünstler Holger Stumpf hat mit seinen Kollegen seit Ende Juni an den Hausrückwänden gearbeitet un dort im Schattenriss die ehemals auf dem Friedhof vorhandenen Grabmale dargestellt. Die offizielle Eröffnungsfeier mit Ausstellung und Führung soll am 14. September 2008 zum "Tag des Denkmals" unter dem Thema "Spurensuche" vorgestellt werden. Für die Teilnehmer am Projekt hat sich dabei der Versuch Geschichte sichtbar zu machen als interessante "Detektivarbeit" herausgestellt.


Als nächstes Projekt plant der Verein die Sanierung der Grabstätte der Familie Richter und lud termingerecht zum 185. Geburtstag des bekannten Berliner Malers Gustav Richter (3.8.1823 — 3.4.1884) am 3. August zu einer Führung und Freiluftausstellung auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ein. Die Ausstellung zur Geschichte und dem Grabmal der Familie Richter, von dem nur noch Reste vorhanden sind, ist vor Ort an der Grabstätte auf Pfosten aufgebaut worden und wird noch bis zum 8.9.08 gezeigt. Außerdem findet sich eine umfangreiche Informationsbroschüre im Friedhofscafé.

Weitere Informationen dazu finden sich unter: http://www.efeu-ev.de/fassade2.html und http://www.efeu-ev.de/richter2.html

Samstag, 7. Juni 2008

Titeseite (mit fr. Genehmigung Verlag Dr. Bussert
& Stadeler))
Die Uhr steht still - Friedhöfe in Mittelthüringen

"Thüringen nimmt in der langen Geschichte der
Friedhofs- und Bestattungskultur immer wieder eine Schlüsselstellung ein", schreibt Barbara Happe in ihrem Editorial zu der neuesten Ausgabe des Kulturjournals Mittelthüringen, dessen Titelthema unter das Motto "Die Uhr steht still" gestellt worden ist.

In einer ganzen Reihe von vorzuglich bebilderten Artikeln werden hier die wichtigsten Friedhöfe der Umgegend vorgestellt: vom Historischen Friedhof in Weimar über den Jenaer Johannisfriedhof, den Hauptfriedhof in Erfurt, die jüdischen Friedhöfe von Erfurt und Weimar, die Gräber von Buchenwald, den Camposanto in Buttstädt bis zu dem Nordfriedhof in Jena. Außer den Friedhöfen werden auch andere inhaltlich zugehörige Themen angesprochen, wie die Schlachtfelder von Jena und Auerstädt von 1806, die Frage nach der Authentizität von Schillers Schädel oder die Jugenstil-Trauerhalle von Niederzimmern. Damit ist diese Ausgabe des Kulturjournals Mittelthüringen eine Fundgrube für Friedhofsfreunde.

Das Titelbild des Kulturjournals zeigt übrigens das farbig angestrahlte Denkmal der Märzgefallenen, das 1922 von Walter Gropius geschaffen wurde (deshalb auch "Gropius-Blitz" genannt) . Es steht auf dem historischen Friedhof in Weimar.

Kulturjournal Mittelthüringen Jahrgang 5/Nr. 3/2008, Juni/Juli. Preis 2.90 Euro zu erhalten beim: Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Westendstraße 24, 07743 Jena, e-mail: stadeler(at)t-online.de

Alter Friedhof Giessen - neue Infotafeln und neuer Flyer



Auf dem Alten Friedhof in Giessen sind neue Informationstafeln aufgestellt worden. Die großen Hinweisschilder aus Glas enthalten einen Friedhofsplan, auf dem Informationen zu den Gräbern bekannter Giessener Bürger vermerkt sind. Schon die ältere Übersichtstafeln, die jetzt ersetzt worden sind, waren ebenso wie die neuen Pläne auf Initiative der Projektgruppe entstanden, zu der sich seit 1996 Mitglieder des Freundeskreises Alter Friedhof (Arbeitsgruppe im Oberhessischen Geschichtsverein Giessen OHG) zusammengeschlossen haben.

Die Giessener "Friedhofsfreunde" kümmern sich auch um den Erhalt von Grabmälern und Naturschutzaspekte der parkähnlichen Anlage. Einmal im Jahr machen sie gemeinsam eine Exkursion zu anderen Friedhöfen. Gerade haben sie einen Flyer herausgegeben, den man auch aus dem Internet herunterladen kann. Eine Zukunfstvision ist die Errichtung eines architekto-
nisch ansprechenden Gebäudes im Zentrum der Friedhofsanlage, wo einst ein klassizistischer Bau stand. Dort möchte man bedrohte Grabsteine angemessen präsentieren.

Der neue Flyer ist zu finden unter:
http://www.ohg-giessen.de/verein/freundeskreis_alter_friedhof/FkAFh-Flyer2008.pdf
Ein längerer Artikel zu den neuen Tafeln ist gerade in der Zeitschrift Friedhof und Denkmal 2/2008 erschienen.

Sonntag, 25. Mai 2008

Historische Friedhöfe in Berlin

Die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal hat in ihrer Reihe Kasseler Manuskripte eine CD-ROM zu den historischen Friedhöfen in Berlin herausgegeben. Es handelt sich um die Arbeit von Franziska Rahn, die den historischen Friedhof im Spannungsfeld seiner Nutzung - unter spezieller Berücksichtigung der Lage in Berlin - untersucht und daraus ein Entwicklungskonzept für ein Berliner Friedhofsmuseum abgeleitet hat.

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit unter http://www.sepulkralmuseum.de/ auf der Seite: Publikationen / Kasseler Manuskripte zur Sepulkralkultur.

Montag, 28. April 2008

Erste Sonderausstellung im Uitvaart Museum Tot Zover

Im langen Verbindungsgang des neuen Uitvaart Museums gibt es seit dem 28. März und noch bis zum 15 Juni die erste Sonderausstellung mit dem Titel „Meneer G.“ (Herr G.) zu sehen. Die Fotosere von Carolin Reichert (Deutschland) und Claudi Kessel (Niederlande) gilt dem Porträt eines einsamen Toten. Dabei kombinieren die beiden Künstlerinnen Bildfragmente mit dreidimensionalen Objekten, die sie bei einem Hausbesuch angetroffen haben. Daraus ist ein heutiges Vanitasbild aus trivialen Obejekten und Zitaten eines persönlichen Lebens aufgebaut worden, das die Unverbindlichkeit der Zeit und die Verletzlichkeit der menschlichen Beziehung bloß legt.

(Übersetzt von der niederländischen Website des Museums)

Grabmäler auf alten Fassaden

Ein ungewöhnliches Projekt betreibt der Verein Efeu e.V., der im letzten Jahr seine Gründung als Förderverein für den alten St. Matthäusfriedhof in Berlin mit einem großen Fest gefeiert hat. Er will die freien Fassaden einiger an den Friedhof angrenzender Häuser mit der Malerei einiger alter Mausoleen verzieren und so auf jene Grabbauten und Grabmale hinweisen, die 1939 von dem Friedhof abgebaut und auf dem Südwestfriedhof in Stahnsdorf wieder errichtet wurden. Damals wurden wegen der geplanten Prachtallee von Hitlers neuer Stadt "Germania" über 200 Erbbegräbnisse entfernt. Zusammen mit einem Künstler, der Erfahrung in solchen Projekten hat, soll die Fassadengestaltung als Jugendprojekt durchgeführt werden, wobei zur Zeit noch weitere Sponsoren gesucht werden.

Sonntag, 23. März 2008

Engel, Engel, Engel

Gerade ist die neuste Ausgabe von "Ohlsdorf - Zeitschrift für Trauerkultur" herausgekommen, die der Förderkreises des Hamburger Friedhof seit 1995 kontinuierlich herausgibt. Schon von 1990 bis 1995 erschien ein Rundbrief des Vereins zur Information der Mitglieder. Nach 50 Ausgaben des Rundbriefes entschloss man sich dann eine Vierteljahresschrift herauszugeben. Jedes Heft stellt dabei jeweils ein Thema in den Mittelpunkt und daneben finden sich regelmäßige Rubriken, wie zum Beispiel "Aktuelles", "Kultur und Geschichte", "Neue Bücher"oder "Aus dem Verein".

Mit dem jetzt erschienenen Exemplar feiert die Zeitschrift ein Jubiläum: Es trägt die Nummer 100/101. Damit sind von dem ehrenamtlich arbeitenden Redaktionsteam im Laufe der Jahre insgesamt fünfzig Nummern der Zeitschrift hergestellt worden!

Das Team hat dieses Jubiläum zum Anlass für ein besonders ansprechendes Thema genommen: Das neue Heft ist den Engeln und ihren Anverwandten auf dem Friedhof gewidmet. Die Palette der Beiträge reicht dabei von den Engeln, die die Seele in Abrahams Schoß tragen, über Engel, Schmetterlinge und den Übergang ins Jensesits hin zu den Engeln auf dem Ohlsdorfer Friedhof und dem "himmlischen Geflügel", das immer mehr Platz auf den Gräbern beansprucht.

Wie immer erhalten die Mitglieder des Förderkreises die Zeitschrift kostenlos zugeschickt. Wer die verschiedenen Artikel nachlesen möchte, kann sie im Internet finden, wo alle Ausgaben der Zeitschrift auf der Homepage des Förderkreises veröffentlicht werden. Wer aber lieber richtig gedruckte Seiten in den eigenen Händen hält, kann das Heft (der Selbstkostenpreis des Doppelheftes beträgt 4,60 + Versand, das Jahresabo 9,20 + Versand) - beim Förderkreis bestellen.

Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg
Tel. 040-50053387, e-mail: info(at)fof-ohlsdorf.de




Dienstag, 26. Februar 2008

200 Jahre Hasefriedhof-Johannisfriedhof in Osnabrück

Die Ehrenamtlichen des 2005 gegründeten Förderkreises Hasefriedhof- Johannisfriedhof e. V. in Osnabrück sind in diesem Jahr besonders aktiv und stoßen mit dem Programm für das 200jährige Jubiläum ihres Friedhofs fast an die Grenzen ihrer Möglichkeiten: Unter anderem initiieren sie eine Jubiläums- ausstellung und ein LandArt-Projekt, in dem zwei angrenzende Schulklassen den Grünschnitt der Friedhöfe zu einem Kunstwerk verarbeiten wollen.

Außerdem wir schon in die Zukunft gedacht. Die beiden denkmalgeschützten Friedhöfe, auf denen seit 1996 keine Beerdigungen mehr stattfinden, können im 2015 entwidmet werden. Mit einer möglichen Ungestaltung zu Parkanlagen werden dann Fragen der Erhaltung der Anlagestrukturen und der Grabmale aktuell. Bis dahin wird also dringend ein Konzept gebraucht wird, in dem das kulturelle Erbe der Stadt und die ehemalige Nutzung der Fläche als Begräbnisort ihrer Bürger angemessen berücksichtigt wird.

Wer sich über den Johannisfriedhof näher informieren will, sei noch auf die gerade erst erschienene Publikation "Gänge über den Johannisfriedhof" hingewiesen, die beim Förderkreis für 5,00 Euro zu bestellen ist. Genaue Angaben über die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres werden noch auf der Homepage des Förderkreises veröffentlicht.

Freitag, 25. Januar 2008

Bad Säckingen „Projektgruppe Erhalt Au-Friedhof“

Der Au-Friedhof in Bad Säckingen wurde im Jahr 1815 eingeweiht, als man in vielen Städten die Friedhöfe aus dem Bereich der Kirchen nach außerhalb verlegte. Als er im Jahr 1958 aufgehoben und die Beerdigungen auf den neuen Waldfriedhof verlagert wurden, wurde er jahrzehntelang fast vergessen, so dass er langsam aber sicher von einem teilweise undurchdringlichen Gestrüpp aus Efeu, Brombeeren und Gebüsch überwuchert wurde.

Nach dem Ablauf der Ruhefrist stand 1986 die endgültige Aufhebung des Friedhofes und seine Umwandlung in eine lukrative - da stadtnah gelegene - Fläche an. Die Bürger aber sprachen sich auf einer Versammlung explizit für den Erhalt ihres alten Friedhofes aus. Doch drei Jahre später sah es immer noch so aussah, als ob der Bürgerwille nicht berücksichtigt werden würde: Der Gemeinderat beschloss die Einebnung der historischen Anlage.

Daraufhin bildete sich die „Projektgruppe Erhalt Au-Friedhof“. Mit – anfangs nur einer handvoll – Mitgliedern verfolgte man hartnäckig das Ziel, den Friedhof für die Nachwelt zu bewahren. Als erstes gingen die Freiwilligen daran die Anlage mit ihren historischen Grabsteinen vom überquellenden Grün zu befreien. Noch heute treffen sich die aktiven Mitglieder während der wärmeren Jahreszeit einmal in der Woche zur gemeinsamen Gartenarbeit , roden und beschneiden das Grün und versetzen die Gräber in einen guten Pflegezustand, wobei die Stadt diese Arbeit inzwischen unterstützt.

Neben der Gartenarbeit galt und gilt es, die am stärksten geschädigten Grabmale durch Restaurierungsmaßnahmen vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Dazu wurden und werden Spenden gesammelt und Nachfahren ermittelt, so dass inzwischen 640 Gräber mit ihren Grabmalen erhalten werden konnten.

Doch die Aktiven wollten mehr. 1993 konnten sie durchsetzen, dass der Besonderheit ihres Friedhofes durch die Unterschutzstellung als Kulturdenkmal Rechnung getragen wurde. Gleichzeitig wurde ein langfristiges Erhaltungskonzept abgesegnet, durch das Urnenbestattungen in bestehenden Gräbern auf dem Friedhof wieder zugelassen wurden! Das führt dazu, dass die vorhandenen Gräber bestehen bleiben und ihre Pflege und Erhaltung für die Zukunft sichergestellt ist, da die Interessenten zugleich die Pflegepatenschaft für das bis dahin verwaiste Grab übernehmen.

Die neue Friedhofssatzung, die aufgrund des neuen Konzepts erlassen wurde, regelt dabei alle Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen und verbietet zugleich neue Grabstätten anzulegen oder alte zu entfernen und den historisch gewachsenen Stil der Grabstätten zu verändern.

Nach der Anfangsphase, in der die Projektgruppe mit großem Einsatz gegen Widerstände ankämpfen musste um die Erhaltung des Friedhofes überhaupt durchzusetzen, wird ihre Arbeit inzwischen allgemein anerkannt, so dass die Gruppe von der Stadt sogar den Namen „Beirat "Alter Friedhof" – Erhaltung und Gestaltung“ bekommen hat. Einen eigenen Verein allerdings gründete man bisher nicht extra. So verliert man keine Zeit für lästige Pflichtversammlungen und Vorstandswahlen, die man besser in die aktive Arbeit für den Friedhof investieren kann.

Dienstag, 8. Januar 2008

Historische Friedhöfe in Deutschland

Titelseite (mit fr. Genehmigung Bund Heimat und Umwelt)
Der BHU (Bund Heimat und Umwelt), Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz, Landschafts- und Brauchtumspflege e.V., hat unter dem Titel "Historische Friedhöfe in Deutschland" ein neues Buch herausgegeben, in dem 90 mehr oder weniger alte Friedhofsanlagen auf jeweils ein bis zwei Seiten alphabethisch nach Bundesländern geordnet vorgestellt werden. Zusätzlich sind auf den - jedem Bundesland vorangestellten - Überblickkarten jeweils pro Land 5 bis 15 weitere historische Friedhöfe eingezeichnet, über die allerdings keine weiteren Details angegeben werden.

Eingeleitet wird die Aufzählung der Friedhöfe von einem grundlegenden Beitrag des Berliner Gartenbaudirektors und stellvertretenden Landeskonservators Klaus-Henning von Krosigk, der die Bewahrung historischer Friedhöfe als Aufgabe der Gartendenkmalpflege in den Mittelpunkt rückt und nachdrücklich darauf hinweist, dass diese Anlagen zu den bedrohten Kulturdenkmalen des Bundesrepublik gehören, denen bislang zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden ist.

"Grundvoraussetzung ist und bleibt aber das Wissen um einen oftmals von der Vernichtung bedrohten Schatz", schreibt er in diesem Zusammenhang. Dieses Wissen zu verbreiten ist das Ziel der vorliegenden Publikation, die als Nachschlagewerk zu den einzelnen Friedhöfen gute Dienste leisten kann. Allerdings wird, wer nähere Informationen sucht, enttäuscht: Auf maximal einer bis zwei Seiten, die sich der Text zudem noch mit Bildern teilen muss, lassen sich nun einmal kaum tiefgründige Aussagen über die einzelnen - meist hochkomplexen - Friedhofsanlagen mit ihren Grabstätten, ihren berühmten Verstorben und ihren kunst- und kulturhistorisch bedeutenden Grabmalen und ihren Sonderanlagen machen.

So merkt man den Texten denn auch an, dass sie nicht von Friedhofskennern, sondern zum größten Teil von Denkmal- und Gartendenkmalpflegern verfasst worden sind, bei denen Friedhöfe und Grabmale normalerweise im Alltagsgeschäft eher untergehen. Hauptsächlich werden Geschichte und Gestaltung der Anlagen vorgestellt, während Grabmale und kulturgeschichtliche Fakten eher am Rande erwähnt werden, wobei sich manchmal auch Fehler und Auslassungen eingeschlichen haben, wenn zum Beispiel die beiden zeitlich aufeinander folgenden und sehr unterschiedlich arbeitenden Friedhofsdirektoren des Ohlsdorfer Friedhofes in Hamburg beide als der Hannoverschen Schule zugehörig bezeichnet werden, oder das Denkmal, das Walter Gropius 1922 in Weimar für die im Kapp-Putsch gefallenen Arbeiter entwarf, in Bildunterschrift und Text nur mit seinem Spitznamen "Blitz" benannt wird und man vergeblich nach ein wenig mehr Information über seinen Hintergrund sucht.

Trotz solcher kleinen Mängel aber ist es sehr dankenswert, dass sich die Denkmalpflege in Deutschland in Verbindung mit dem BHU mit dieser Publikation dafür einsetzt, in der breiten Öffentlichkeit auf das gefährdete Kulturgut "Historischer Friedhof" hinzuweisen. Und man muss Rainer Sörries, dem Geschäftsführer der AFD (Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal) unbedingt zustimmen, wenn er in seinem Nachwort fordert, dass historische Friedhöfe nicht nur als Bestattungsfläche, die möglicherweise gerade noch einen "grünpolitischen Wert" für ihre Stadt haben, anzusehen sind, sondern dass für sie zusätzlich ein "kulturpolitischer Wert" etabliert werden muss und entsprechende Förderungsmittel zur Erhaltung ihrer Anlagen und ihrer kostbarsten Schätze, die Grabmale, bereit gestellt werden müssen.

Die Publikation kann gegen eine Spende bezogen werden über den Bund Heimat und Umwelt,
Adenauerallee 68, 53113 Bonn, Telefon 0228 224091/-2, Fax 0228 215503, E-Mail: bhu@bhu.de