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Sonntag, 2. Juli 2017

Audiowalk über den Alten Friedhof in Gießen

Webseite mit dem neuen Audiowalk für den Gießener Alten Friedhof
Vor wenigen Tagen haben Studierende der Fachjournalistik Geschichte ihren neuen Audiospaziergang „Erzählungen vom Tod – Begräbniskultur und Mentalität im Wandel der Zeit“ auf dem Alten Friedhof in Gießen vorgestellt.

Das Projekt ist im letzten Semester an der Justus Liebig Universität entstanden, geleitet von der Historikerin Dr. Eva Maria Gajek und dem Redakteur des Hessischen Rundfunks Kevin Arnold. Zusammengearbeitet haben die Studenten zudem mit einer Produktionsfirma und dem Garten- und Friedhofsamt der Stadt Gießen.

Der Audiowalk ist im Internet veröffentlicht und kann so auch mit Smartphone oder Tablet vor Ort abgerufen werden. In insgesamt zwölf Audios von bis zu sechs Minuten Länge erzählen die Studierenden Geschichten über bekannte Persönlichkeiten der Stadt, aber auch über die Baugeschichte und die Begräbniskultur auf dem Alten Friedhof. Erarbeitet wurden die Beiträge anhand von Dokumenten im Stadtarchiv Gießens, Interviews, zeitgenössischen Berichten und Literatur.

Mit eindrucksvollen Audios, in denen die Erzählstimmen mit unterschiedlichen Klangkulissen hinterlegt sind, werden Geschichte und Gegenwart an Ort und Stelle akustisch erfahrbar. Auch wenn mir beim Ansehen der neuen Internetseite auffiel, dass auf der Seite mit dem Friedhofsplan unter dem Punkt "Stationen des Audiowalks" nur sieben Audios zu erkennen und anzuklicken sind, und auch wenn ich anfangs verwirrt war, als ich beim Audio "Friedhofssymbolik" erst einmal etwas über die Figur des Thanatos hörte, aber auf dem Bild einen Engel sah - auf den im Audio später dann noch eingegangen wird, beglückwünsche ich die Studenten zu ihrer gelungenen Arbeit und wünsche mir solche Audiospaziergänge für mehr historische Friedhöfe!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Solange ich lebe, kriegt mich der Tod nicht

Das ist der Titel einer Ausstellung im Sepulkralmuseum in Kassel, die am 4. Mai zuende gegangen ist. Ich habe sie gerade noch sehen können und komme erst jetzt dazu darüber zu schreiben. Eigentlich ist es auch keine Ausstellung nur zum Sehen, sondern eher eine zum Hören. Sie ist das Ergebnis eines langfristigen Projektes von Friedhofsgängen mit Schriftstellern. Zu sehen ist jeweils das Bild eines Autors oder einer Autorin auf dem Friedhof, den er oder sie sich ausgewählt hat. Dazu bekam man einen Audioguide und konnte die Interviews auf den - zum größten Teil historischen - Friedhöfen hören, die der Initiator und Journalist Tobias Wenzel jeweils geführt hat.

So hat zum Beispiel Cees Notteboom das Grab der deutschen Rekordfliegerin Marga Wolf von Etzdorf auf dem Invalidenfriedhof in Berlin gesucht oder der argentinische Autor Felix Bruzzone hat auf der Miltärbasis Campo de Mayo bei Buenos Aires von dem Grab seiner Eltern erzählt, das nicht existiert, weil sie von der Junta ermordet wurden. Es sind viele verschiedene Leben und ganz unterschiedliche Gedanken zum Tod und zum Friedhof, mit denen man in dieser Ausstellung konfrontiert wird. Die Begräbnisplätze sind dabei sozusagen die Ideenträger, die dazu anregen sich mit dem eigenen Leben und dem Tod auseinander zu setzen.
Buchcover
"Solange ich lebe, kriegt mich der Tod nicht"
(Abbildung mit freundlicher Erlaubnis
des Knesebeck Verlages vom 14.5.2014) 

Aber die Ausstellung ist doch schon zu Ende, warum also berichte ich so spät noch darüber? Erstens, weil das Sepulkralmuseum in Kassel immer einen Besuch wert ist - am 23. Mai wird dort übrigens die neue Ausstellung "Totentänze aus dem Ersten Weltkrieg" eröffnet und darauf folgen weitere, die sich in der einen oder anderen Weise mit dem Weltkrieg auseinandersetzen. Das Programm ist hier einzusehen.

Zweitens aber auch, weil man die Audios weiterhin im Internet hören kann, da sie im Deutschlandradio Kultur veröffentlicht worden sind. Außerdem wird die Ausstellung vom 27.09.2014 - 02.11.2014 in der Rostocker Kunsthalle zu sehen sein und zu dem Projekt gibt es ein Buch:

Tobias Wenzel: Solange ich lebe, kriegt mich der Tod nicht. Friedhofsgänge mit Schriftstellern
Mit einem Vorwort von Jussi Adler-Olsen, München: Knesebeck Verlag. 224 Seiten. 29,95 Euro

Samstag, 27. August 2011

Der Friedhof der Märzgefallenen in Berlin - Ausstellung und Gedenkstätte

Auf dem Friedhof der Märzgefallenen wurden jene 184 Menschen bestattet, die während des Aufstandes am 18. März 1848 in Berlin vom preußischen Militär erschossen wurden. Er befindet sich  auf dem sogenannten Kanonenberg am Südrand des heutigen Volksparks Friedrichshain. Ein Bürgerkomitee hatte seine Anlegung noch vor der Eröffnung des Parks beschlossen.1925 wurde der Ehrenfriedhof nach Plänen des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann neu gestaltet, 1948 ein Granitquader mit den Namen der hier beigesetzten Märzgefallenen aufgestellt. Nach den Zerstörungen des II. Weltkriegs stellte man 1957 unter Verwendung der verbliebenen Grabsteine, -kreuze und Grabmale aus Eisenguss  den ursprünglichen Zustand wieder her und bezog auch 33 Ruhestätten von Arbeitern und Soldaten ein, die während der Revolution von 1918 zu Tode gekommen waren. An sie erinnert eine Steinplatte am Eingang. 1960 wurde dann für neun 1918 hier beigesetzte kommunistische Matrosen die überlebensgroße Bronzeskulptur "Roter Matrose" von Hans Kies aufgestellt.

Seit März dieses Jahres ist jetzt im Volkspark Friedrichshain (Ecke Landsberger Allee/Ernst Zinna Weg) eine Ausstellung zu sehen, in der diese Zusammenhänge unter dem Titel "Am Grundstein der Demokratie – Die Märzrevolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen" in Wort und Bild erläutert werden. Initiatoren sind der Paul-Singer-Verein und die Stiftung historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin. Damit soll sich dieser Friedhof zu einer nationalen Gedenkstätte und einem Ort demokratischen Lernens entwickeln.

Die - zur Zeit noch temporäre - Ausstellung besteht aus einem Ausstellungspavillon und einer im Freien aufgestellten Ausstellungsrotunde. Dazu gibt es einen Audioguide, sowie eine zehnminütige Multivision, die die Barrikadenkämpfe im März 1848 lebendig werden lassen. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Montag, 24. Mai 2010

culture-to-go - Führung per Audioguide in Berlin

Nein, es ist noch kein Audioguide für einen Friedhof, auf den ich beim Surfen über die Seiten der Fördervereine gestoßen bin. Aber ich finde es ist immerhin ein Anfang: In Berlin hat man für die Gegend rund um die Potsdamer Strasse einen solchen Audioguide entwickelt, mit dem Touristen und Interessierte einen Rundgang machen können und dabei auf Sehenswürdigkeiten, aber auch auf verborgene Oasen der Kiezkultur, aufBerühmtes und Kurioses hingewiesen werden. Und immerhin: Die erste Station ist der Alte St.-Matthäus-Kirchhof mit einem Interview mit Mitgliedern vom EFEU e.V.! Man kann diese Tour übrigens auch mit dem Handy abfragen. Den Flyer mit den nötigen Instruktionen und Tel.-Nr. findet man hier

Der Verein bietet natürlich auch in diesem Jahr wieder Führungen nach alter Art über den Alten St. Matthäus-Kirchhof an. Dabei gibt es zum Beispiel auch sogenannte Pflanzen-Erlebnisführungen, in denen man etwas vom Wesen der Pflanzen, Apsekten der Botanik und ihrer Heil- und Symbolkraft erfährt. Die Termine stehen hier.