Mittwoch, 13. Oktober 2010

Mit Fried und Freud ich fahr dahin

Ausstellungsflyer (Foto Leisner, mit fr.
Genehmigung der AFD Kassel)
Das ist der Titel der neusten Ausstellung im Sepulkralmuseum in Kassel, die sich der "protestantischen Begräbniskultur der Frühen Neuzeit widmet.

Laut Ausstellungsflyer spiegelt sich die neue protestatnische Frömmigkeit in prächtigen Grabdenkmälern und Epitaphien auf den Friedhöfen ebenso wie in dem „Totenlob“ der neuen Leichenpredigten. Dabei wurde der Text auf Grabmalen und Särgen sowie in der Musik besonders wichtig. Bibel- und Gesangbuchverse bezeugen das Vertrauen allein auf die Gnade Gottes.Das dokumentieren besonders die Inschriften auf dem Prunksarg des Heinrich Posthumus Reuß, 1572–1635, der im Mittelpunkt der Ausstellung steht. Sie wurden von Heinrich Schütz als „Musikalische Exequien“ vertont, die zu den Hauptwerken protestantischer Funeralmusik zählen.

In Kassel findet vom 28. 10. bis 3. 11. 2010 das 42. Internationale Heinrich-Schütz-Fest statt, das den Anlass zu der Ausstellung lieferte, die bis zum 9. Januar 2011 läuft und dann in Gera im Stadtmuseum gezeigt werden wird und damit in der Residenz von Heinrich Posthumus Reuß.

Zu sehen sind bedeutende Leihgaben der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, der Stadt Eisleben, der Franckeschen Stiftungen zu Halle, der ev.-luth. Kirchengemeinde Eisfeld, der ev. Hauptkirche St. Michaelis zu Hamburg, der ev.-luth. Kirchgemeinde Riesa, und Heinrichs XIII. Prinz Reuß.


Passend zur Ausstellung hat die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. als Neuerscheinung herausgegeben: Heike Karg, Das Leichenbegängnis des Heinrich Posthumus Reuss 1636. Ein Höhepunkt des prostestantischen Funus (Kasseler Studien zur Sepulkralkultur 17), 160 S. Preis 38,- Euro. ISBN 978-3-924447-46-5.

Nachtrag Ende November 2010: Inzwischen ist zu dieser Ausstellung auch eine 40-seitige farbige Broschüre erchienen, die in die Ausstellung führt. Sie kostet 4,- Euro und kann im Museum für Sepulkralkultur erworben werden.