Grabmal des Kanzlers Nesselrode
auf dem Smolensker lutheraischem Friedhof
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Ich habe im Internet gesucht und gefunden, dass es in dieser Stadt mindestens einen aktiven Historiker gibt, der sich auch für Friedhöfe interessiert. Vyatcheslav Nikolayevitch Ilyin hat 2001 ein Buch über "Kirchen und Friedhöfe in Ulyanovosk" herausgegeben. Möglicherweise ist er die treibende Kraft hinter dieser Bestandsaufnahme.
Abends besuchen die Teilnehmer den Serafim-Friedhof, auf dem auch die Toten der deutschen Belagerung St. Petersburgs im 2. Weltkrieg bestattet sind. Weitere Besuche führen am letzten Tag zum Alexander-Newski-Kloster mit seiner Nekropole aus dem XVIII. Jahrhundert, zur Nekropole der Künstler, zum orthodoxen Friedhof von Smolensk mit der Kapelle der Heiligen Xenia, sowie zu dem lutherischen und dem armenischen Friedhof dieser Stadt, die zusammen mit orthodoxen Friedhof auf der Dekabristen-Insel liegen.
Der lutherische Friedhof ist einer der größten und ältesten nicht-orthodoxen Friedhöfe der Stadt. Bis in das frühe 20. Jahrhundert war er einer der wichtigsten Bestattungsplätze der deutschen Bevölkerung. Darauf, dass es dort Probleme gibt, weist eine kurze Nachricht auf der Website der oben genannten Organisation hin: Man glaubt es kaum, aber auf diesem berühmten Friedhof, dessen Ursprünge aus dem 12. Jahrhundert stammen, soll gerade ein Hotel errichtet werden! Der Friedhof ist heute aufgelassen, aber es sind noch Grabsteine mit Inschriften erhalten. Allerdings macht der Ort einen deprimierenden Eindruck. Eine russische Zeitung schreibt, dass er Obdachlosen und Liebhabern von Picknicks als Aufenthaltsort dient, wobei besonders die letzteren offenbar ihren Müll überall herum liegen lassen.
Immerhin scheint sich an diesem Bebauungsplan ein Konflikt zu entzünden. Vielleicht setzen sich ja auch die Beerdigungsunternehmer und Krematoriumsbetreiber nach ihrem Besuch für die Erhaltung dieses und anderer historischer Friedhöfe in Russland ein.