Ohlsdorfer Friedhof, Grabanlage neben dem Garten der Frauen (Foto Leisner) |
Am 07. November 2024 findet im Museum für Sepulkralkultur von 10.30 – 17 Uhr die Tagung "Friedhöfe – Aufgaben und Bedeutung im Wandel" statt, die von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. in Kassel und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) in Berlin gemeinsam organisiert wird.
Dazu heißt es auf der Website des Museums: "Friedhof Ort des sozialen Miteinanders und der Entschleunigung, Ort des Übergangs
zwischen Tod und einem Danach, Ort des Friedens – ein Friedhof kann
vieles sein. So vielfältig die Nutzung dieses Kulturerbes, so groß ist
die Spannweite an Bedürfnissen, die mit dem Friedhof als
gesellschaftlichem Ort verbunden sind." Und weiter: "Auf Friedhöfen können wir ein wichtiges
Kulturerbe unserer Gesellschaft direkt erleben. Wir erfahren Geschichten
von Menschen, Gemeinden, Städten und Ländern. Nicht wenige Friedhöfe
stehen daher unter Denkmalschutz. Zusätzlich übernehmen sie als würdig
gestaltete Orte der Trauer und der Erinnerung eine wichtige soziale
Funktion. Hierzu gehört auch, dass sie für die Menschen ein
unverzichtbarer Bestandteil des grünen Netzes für die Naherholung sind. Gestalterisch
und funktional ähneln Friedhöfe den Parkanlagen. Das gilt für große
Anlagen (z.B. Ohlsdorfer Friedhof, Hamburg) genauso wie für Kleinode
(z.B. Friedhof Georgen-Parochial, Berlin). Darüber hinaus leisten
Friedhöfe durch ihre ökologischen Funktionen einen nicht zu
vernachlässigenden Beitrag zur Biodiversität und Klimaausgleich.
Kultur ist im Wandel
Unsere
Gesellschaft verändert sich seit einigen Jahrzehnten im Hinblick auf
die Friedhofskultur sehr stark. Andere Familienstrukturen, viele
Singlehaushalte, Zurücktreten religiöser Verbundenheit, ein anderes
Verhältnis zum Tod etc. erfordern daher ein besonderes Augenmerk, wenn
wir wollen, dass Friedhöfe weiterhin Gärten für die Toten, aber auch für
die Lebenden sein sollen.
Die Tagung Friedhöfe – Aufgaben und
Bedeutung im Wandel spannt vor diesem Hintergrund einen breiten Bogen
über die wichtigen Facetten des Themas. Fragen der Friedhofsplanung und
des Bestattungsrechtes der Zukunft werden genauso angesprochen wie
Friedhöfe als Orte der Integration und ihrer Bedeutung für Diversität
und Klimawandel."
Das Programm
Dr. Martin Venne: Den „letzten Garten“ planen
Rechtsanwältin Farnaz Punke, Rechtsanwalt Henning Walter: Quo Vadis Friedhofs- und Bestattungsrecht?
Frederike Dirks: Der Friedhof als Ort der Integration
Prof. Dr. Ingo Kowarik: Biodiversität und Klimabedeutung von Friedhöfen
Gabriele Bindert: Sterben muss bezahlbar bleiben
Tagungsbeitrag: 130 Euro einschl. Verpflegung und Tagungsband „Friedhof – Der letzte Garten“. (Ermäßigt für Mitglieder der AG Friedhof und Denkmal e.V. und der DGGL: 104 Euro)
Anmeldung bis 24. Oktober 2024: info@sepulkralmuseum.de
Ort: Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25–27, 34117 Kassel