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| Cover des Ausstellungskataloges |
Gezeigt werden Kunstwerke, die das Thema Tod vom Mittelalter bis in die Gegenwart in den Blick genommen haben. Darunter befinden sich zum Beispiel auch Frottagen - also Abreibungen von gravierten Bildern mit Ölwachs auf Papier -, die von mittelalterlichen Grabmalplatten in England gemacht worden sind, Graphiken von Albrecht Dürer, Plastiken des Bildhauers Ernst Barlach, aber auch Särge aus verschiedenen Zeiten, darunter ein plastisch als Turnschuh gestalteter Sarg aus Ghana, um nur einige der Kunstwerke zu nennen.
Der Katalog versammelt Beiträge von ausgewiesenen Kennern der Materie, die das Thema aus ganz verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. So geht es unter anderem um die Veränderungen der Gesellschaft, die auch den Umgang mit Sterben, Tod und Bestatten verändert haben. Dazu wird die Bestattungsgesetzgebung in Deutschland als Seismograph herangezogen und die Religion befragt, bevor es um einzelne Sonderthemen wie die mumifizierten (und gefährdeten) Toten in Palermo, Darstellungen des Todes in der internationalen Kunst, Trauerrituale und ihre Veränderung, die Ghanaische Bestattungskultur und zum Schluß um "Friedhof und Grabmal im bürgerlichen Zeitalter" geht. Biografien und eine Liste der ausgestellten Werke runden den Katalog ab, der die Objekte der Ausstellung mit zahlreichen Abbildungen wiedergibt.
Insgesamt ist diese bunte Mischung besonders für Menschen zu empfehlen, die normalerweise eher selten mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit zu tun haben. Die zahlreichen Werke und die inhaltlich ein breites Feld abdeckenden Beiträge regen zur Reflektion an; eine Reflektion, die vor Ort sicher durch die Begleitvorträge, Filmvorführungen und Ausstellungsführungen noch verstärkt wird.
Echo des Unbekannten. Vom Umgang mit Tod und Vergänglichkeit, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, hrg. von Matthias Rataiczyk, Kunstverein „Talstrasse“ e.V., 216 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Halle Saale 2025, 35 Euro, Katalogbestellung

