Hauptweg mit Pappelallee, der viel von Radfahrern, Joggern und Spazier- gängern genutzt wird (Foto Biewer) |
Da ich mich innerhalb eines Forschungsprojekts an der Hochschule Osnabrück mit der Folgenutzung aufgelassener, historischer Friedhöfe auseinandersetze (siehe Beitrag vom 27. Mai 2011), weckte der Assistens Kirkegård in Kopenhagen und die Planungen zu diesem Friedhof großes Interesse bei mir.
Der Assistens Kirkegård wurde im Jahre 1711 eröffnet und gilt als der kulturhistorisch bedeutendste Friedhof Dänemarks. Bestattet sind hier unter anderen Persönlichkeiten wie der Physiker Niels Bohr (gest. 1926), der Schriftsteller H. C. Andersen (gest. 1875) oder der Phi-losoph S. A. Kierkegaard (gest. 1855).
Dieser etwa 20 ha große Friedhof der dänischen Hauptstadt soll ab 2020 in vier unterschiedlich genutzte Bereiche untergliedert werden. Der älteste Teil des Friedhofs wird ein Museumsbereich, ein Teil ein Erholungsbereich mit kulturhistorischem Potential, der dritte Teil reiner Park und der letzte ist als Fläche für neue Beisetzungen vorgesehen.
Spaziergänger und sonnenbadende Dame im ältesten Teil des Friedhofs, baldiger Museumsbereich (Foto Biewer) |
Dieses Konzept nimmt zum einen die gegenwärtige Problematik auf, dass durch die Veränderung im Bestattungsverhalten (mehr Urnenbestattungen usf.) zunehmend weniger Platz benötigt wird. Zudem kommt es dem Bedürfnis der Bürger nach innerstädtischen Grünflä-chen nach.
Diese Tendenz zeigt sich auch in den Großstädten Deutschlands: Zum Beispiel
auf dem Alten Nord- und auf dem Alten Südfriedhof in München, die beide aufgrund der Nutzung durch sonnenbadende, picknickende oder joggende Besucher immer wieder in den Medien auftauchen. Auch die vielen Friedhöfe in Berlin werden in unterschiedlicher Weise von den Bürgern genutzt.
Eine Gruppe junger Kopenhagener verbringt den Nachmittag zwischen den alten Grabmalen unter dem alten Baumbestand. Dieser Bereich des Friedhofs soll bald als Erholungs- bereich dienen (Foto Biewer) |