Titelbild der Broschüre zum Jubiläum des Alten Südlichen Friedhofs in München (Foto Leisner, Abbildung mit freundlicher Erlaubnis v. Städtische Friedhöfe München) |
Die 76 Seiten starke hochformatige Publikation besticht durch ihre vielen zum größten Teil farbigen Bilder, die stets ausführlich beschriftet sind, und durch ihren buntgemischten Inhalt, in dem selbstverständlich die Geschichte des Alten Südlichen Friedhofs einen wichtigen Platz einmimmt. Auch die weitere Friedhofsgeschichte hin zur Dezentralisierung der Münchener Friedhöfe unter dem Stadtbaumeister Hans Grässel bis in die Gegenwart wird im überblicksweise vermittelt. Daneben erklärt ein Fachbeitrag die wichtigsten Bayrischen Grabmalgesteine und man erfährt etwas über Grabmalsymbolik und repräsentative Grabmale. Ein weiterer Fachbeitrag der Kunsthistorikerin Claudia Denk, die zusammen mit John Ziesemer - er schreibt über wegweisende Friedhofsplanungen im 19. Jhr. - die Grabmale des Südlichen Friedhofs untersucht hat und im Jahr 2005 eine viel beachtete Tagung mit dem Thema "Der Bürgerliche Tod" (vgl. die Rezension auf Sehepunkte) durchführte, gibt über die frühe Bedeutung des Friedhofes für die Künstler und über die Rezeptionsgeschichte der Münchener Grabmalkunst im 19. Jahrhundert Aufschluss.
Nein, die letzte Information habe ich nicht aus der Broschüre, aber ich möchte hier zwei - ja was sind es? - E-Books? empfehlen. Man sie nicht herunterladen, sondern nur im Internet anschauen. Sie geben einen lebendigen Eindruck der heutigen Friedhofskultur in München und sind zudem schön anzuschauen und zu hören (man braucht dazu allerdings einen Computer mit Flash player, mein iPad machte da nicht mit!): Münchener Friedhöfe - Begegnungen und Münchener Friedhöfe - Ein Spaziergang.
Doch zurück zur Festschrift: Insgesamt bietet sie einen weitgefächerten und interessanten Überblick über Geschichte und Gegenwahrt der Bestattungs- und Friedhofskultur in München und, wenn ich dieses Jahr noch einmal dorthin kommen sollte, werde ich mir bestimmt auch die Ausstellung in der Karmeliterkirche anschauen. Dort wird die Festschrift übrigens in Einzelexemplaren kostenfrei abgegeben.
Ein letzter Hinweis noch zum Schluss: Die Sonderseiten zum Jubiläum in Internet sind jetzt auch fertiggestellt, da muss sich niemand mehr über fehlende Links beklagen.)