Soldatenfriedhof 1870/71 in Rostock, Figur von Bildhauer Ludwig Brunow, Denkmal 1978 zerstört (Quelle) |
Dort war noch bis ins Jahr 1959 beerdigt worden. Erst danach verlor der Friedhof immer mehr an Bedeutung und Substanz. Mit der Zeit verfielen nicht nur die Kapellenbauten bekannter Rostocker Familien. Ab 1978/79 räumte man auf und riß dabei auch diese Kapellen ab. Der Friedhof sollte zu einem Wohngebietspark umgestaltet werden. Allerdings wurde die Planung nur teilweise umgesetzt. 1984 wurde dann die Fläche „einschließlich verbliebener Objekte des früheren Friedhofes“ unter Denkmalschutz gestellt. Der benachbarte ehemalige Jüdische Friedhof war sogar schon 1978 in seiner gesamten Anlage "mit Mahnmal mit allen Grabsteinen“ zum Denkmal erklärt worden und besteht noch heute in seiner geschlossenen Form. Doch auch nach der Wende setzte sich die Vernachlässigung fort. Vandalismus herrschte und Bäume und Büsche waren dem Wildwuchs überlassen.
Im Jahr 2010 wurde dann für den Lindenpark eine denkmalpflegerische Zielstellung entwickelt, die auf historischer Recherche und einer Bestandsanalyse basierte. Konsequent wird dort u.a. festgelegt, dass alle gepflanzten und gebauten Zeugnisse der Friedhofsgeschichte, also Alleen, Wegenetz, Grabkapelle, Grabsteine u.a. zu erhalten sind und Eingriffe in vorhandene Strukturen der Friedhofsanlage, einschließlich der Grabanlagen oder ihrer Überreste, nicht erlaubt sind. Grabsteine und Grabzubehör, das sich nicht mehr am Originalstandort befindet, sollten Aufbewahrungs- und Präsentationsmöglichkeiten geschaffen werden. Alle noch vorhandenen Alleen sollten im Bestand erhalten und gepflegt werden. Außerdem sollte die Geschichte der Anlage durch geeignete Informationsmöglichkeiten kenntlich gemacht und der Lindenpark als Gartendenkmal herausgestellt werden. Tatsächlich sind es besonders die stattlichen Lindenalleen mit bis ihren zu 170 Jahre alten Bäumen, die den botanischen Reiz der Anlage ausmachen.
Ein Jahr zuvor hatte sich der Verschönerungs-Verein zu Rostock e.V. gegründet. Er wird seit seiner Gründung von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Hannes Rother geleitet, der auch die denkmalpflegerische Zielstellung entwickelt hat. Inzwischen hat sich in Rostock ein gewisses Bewusstsein dafür entwickelt, dass man mit dem Lindenpark ein botanisches und kulturhistorisches Juwel besitzt.
Der Verschönerungs-Verein selbst lädt alljährlich zum Arbeitseinsatz ein um den Friedhofspark in Ordnung zu halten. Daran nehmen immer mehr Bürger aus der näheren Umgebung aber auch von weiter weg teil. Auch im letzten Oktober waren pakcten sie wieder packten fleißig mit an. Nach getaner Arbeit warteten übrigens auf dem Bauhof des Grünamtes im hinteren Teil des Parks schon traditionell Bratwurst, Salat und Bier auf sie!
Ein Jahr zuvor hatte sich der Verschönerungs-Verein zu Rostock e.V. gegründet. Er wird seit seiner Gründung von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Hannes Rother geleitet, der auch die denkmalpflegerische Zielstellung entwickelt hat. Inzwischen hat sich in Rostock ein gewisses Bewusstsein dafür entwickelt, dass man mit dem Lindenpark ein botanisches und kulturhistorisches Juwel besitzt.
Der Verschönerungs-Verein selbst lädt alljährlich zum Arbeitseinsatz ein um den Friedhofspark in Ordnung zu halten. Daran nehmen immer mehr Bürger aus der näheren Umgebung aber auch von weiter weg teil. Auch im letzten Oktober waren pakcten sie wieder packten fleißig mit an. Nach getaner Arbeit warteten übrigens auf dem Bauhof des Grünamtes im hinteren Teil des Parks schon traditionell Bratwurst, Salat und Bier auf sie!
Der Verein erforscht außerdem die Geschichte einzelner Grabstellen. pflegt die Grabsteine bedeutender Rostocker Familien, bietet Führungen durch den Park an und kümmert sich um die Erhaltung von Grabmalen und Grabstätten. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die beiden fast vergessene Kriegsgräberstätten für im Lazarett verstorbene Soldaten des deutsch-französische Krieges von 1870/1871 nicht verloren gegangen sind.
Sie bestanden einst aus zwei Bereichen, der eine mit einen großen Denkmal für die deutschen Gefallenen mit einem Trauerengel und der andere mit einer Stele mit Namenstafel für die Franzosen. Der Engel verschwand zu DDR-Zeiten, die Stele blieb - allerdings ohne ihre die Namen - erhalten. Der Verschönerungs-Verein 2013 den Anstoß gab eine neue Gedenkstätte einzurichten, konnte er die Jahresköste der Rostocker Kaufmannschaft gewinnen, das Projekt mit dreißigtausend Euro zu unterstützen. Im November 2014 begann das Grünamt der Hansestadt mit der Rekonstruktion und am 9. Oktober 2015 fand die offizielle Einweihung statt, an der auch der Militärattachés der Botschaft der Republik Frankreich teilnahm. Zwei Stelen, eine aus Granit, eine aus Stahl, deuten heute den ehemaligen Eingang zum alten Friedhof an. An einer der beiden Stelen sind die Namen der 12 französischen und 26 deutschen Soldaten zu lesen, in alphabethischer Reihefolge. Wenigsten an dieser Stelle macht es keinen Unterschied mehr, welcher Nation die Toten einstmals angehörten. Ein Mahnmal dafür, das Krieg immer sinnlos ist, wie der Oberbürgermeister Rostocks in seiner Rede bestonte.
(Vgl. dazu auch das Interview mit Hannes Rother vom 13.10.2015 auf "Das war Rostock")