Im März habe ich hier berichtet, dass die Friedhofskultur in Deutschland als immaterielles Kulturerbe in das bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis aufgenommen worden ist.
Jetzt ist es trotz der schwierigen Bedingungen durch die Pandemie gelungen ein Kuratorium zu gründen, das als offizieller Partner der deutschen UNESCO-Kommission für die Pflege, den Erhalt und die Weiterentwicklung dieses immateriellen Kulturerbes wirken wird. Unter dem Namen „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ wird es sich künftig als gemeinnütziger Verein speziell im Sinne der UNESCO um dieses Erbe kümmern.
Laut Pressemitteilung ist das Gremium mit hoher Fachexpertise aus verschiedenen Disziplinen besetzt. ES versteht sich nicht nur als Schnittstelle zwischen UNESCO und Friedhofswesen, sondern vor allem auch als Initiator und Impulsgeber einer aktiven, zeitgerechten und zukunftsfähigen Friedhofskultur. Den Vorstand bilden Marcel Kop und Martin Struck gemeinsam mit Schatzmeister Conrad von Mallinckrodt; die Geschäftsführung hat Tobias Pehle übernommen, der schon die Eintragung als Kulturerbe federführend vorangetrieben hatte. Neben dem Vorstand mit seiner Expertise aus den Gewerken, sowie den Bereichen Finanzen und Kommunikation bringen Kuratoriumsmitglieder wie Prof. Dr. Norbert Fischer, Dr. Michael Hase oder Yara Hackstein ihr Fachwissen aus Kulturwissenschaften, Psychologie und kultureller Bildung ein. Das Kuratorium will sein Kompetenznetzwerk außerdem stetig weiter ausbauen.
Gearbeitet werden soll in enger Verzahnung mit dem Arbeitskreis Friedhof und Denkmal und dem zugehörigen Museum für Sepulkralkultur in Kassel, sowie mit den gestalterischen Kräften im Friedhofswesen. Als Kernaufgabe gilt es den Wert der Friedhofskultur für die Gesellschaft auf breiter
Ebene sichtbar zu machen und zu verankern. Zu den Zielsetzungen gehören außerdem die Förderung von Wissenschaft und Forschung, der kulturellen Bildung und der internationalen Vernetzung.Der Antrag, die Friedhofskultur in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes
aufzunehmen, war von einer Initiative gestellt worden, zu der sich verschiedene Verbände des Friedhofswesens zusammengeschlossen hatten – dies allerding ohne konkrete Rechtsform. Das Kuratorium wurde nicht zuletzt auch deshalb gegründet, um künftig Rechtssicherheit bei der Zusammenarbeit mit Partnern auf nationaler und internationaler Ebene sicherzustellen.
Das Kuratorium hat die Pflege der Internetseite www.kulturerbe-friedhof.de übernommen. Auf dieser Plattform wird der Verein weiterhin über neue Entwicklungen im Bereich Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur in Deutschland berichten.