Sonntag, 5. Juli 2020

Friedhöfe entdecken - Ein Projekt an der University of York

Discovering England's Burial Spaces (DEBS) ist ein Projekt, das von dem staatlichen englischen Denkmalschutz finanziert wird und der University of York angegliedert ist. In Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Gruppen wurden darin neue Instrumente für die Erforschung und Verbreitung von Informationen über lokale Friedhöfe und Grabstätten entwickelt, sowie neue Ressourcen entworfen und getestet, mit denen solche Gruppen und Vereine Grabstätten sowie Kirchhöfe und Friedhöfe aufzeichnen können.
Die Untersuchungsergebnisse der einzelnen Gruppen können in einer neuen nationalen Datenbank, der "Burial Space Research Database", auf Dauer gesichert und ausgetauscht werden. Zugleich werden die ehrenamtlichen Forscher ermutigt, standardisierte Aufzeichnungsmethoden und -vokabulare zu verwenden. Dadurch sind die Datensätze aus verschiedenen Umfragen interoperabel und es können Verbindungen und Vergleiche innerhalb eines Friedhofs und zwischen verschiedenen Untersuchungsprojekten gezogen werden.
Auf der Website des Projektes kann außerdem eine Suche nach Grabmalen oder Personen, sowie nach Grabmaltypen und Beschriftungsrahmen durchgeführt werden. Die Datenbank befindet sich zur Zeit im Aufbau und enthält bis jetzt die Angaben von fünf Friedhöfen. Zu erwarten ist, dass sie sich im Laufe der Zeit mit immer mehr Informationen füllt.
Das DEBS-Team und der Archaeology Data Service nehmen außerdem mit zwei öffentlichen Live-Stream-Vorträgen an dem englischen "Festival of Archaeology" teil. Es gibt eine Einführung in die Archäologie von Grabstätten und einen Vortrag, was man aus einer systematischen Grabstättenforschung lernen kann, die über einzelne Friedhöfe hinausgeht. Darüber hinaus wird für die Dauer des Festivals Unterstützung bei der Konvertierung von Aufzeichnungen in das neue System angeboten und ein Wettbewerb wurde ausgelobt.
Ich finde, eine ähnliche Datenbank für deutsche Verhältnisse zu entwickeln, wäre eine wichtige Aufgabe für eine deutsche Universität und den nationalen Denkmalschutz. Und ein solches Festival wäre natürlich auch nicht schlecht!