Ausstellungsflyer und -plakat |
Zu sehen sind sieben Schubkarren, dazu sieben chemische Verbindungen, sieben Stehlampen, sieben mehr oder weniger bequeme Sessel, sieben golden gerahmte Wandspiegel, Grabsteinfragmente von aufgelassenen Gräbern, ein 777 Liter Aquarium mit einem Meteoriten, das Feuchtpräparat eines Gehirns, ein Bettgestell, 33 Totenhemden und sieben Tonnen Erde.
Dazu ist im Flyer zu lesen: „Sind wir nicht alle Sternenstaub, Überreste längst erloschener Himmelskörper? Elemente entstehen in den Sternen durch Kernfusion aus Wasserstoff und Helium. Circa zwanzig Elemente sind in Säugetierorganismen, wie dem Menschen von Bedeutung. Und das meiste im Körper ist Wasser. Wasser bedeutet Leben, Wasser kann den Tod bedeuten. Das Gedenken bekommt einen Ort Leichenhemden flattern im Wind. Totengräber verrichten ihre Arbeit: Erde zu Erde, Stein zu Stein. Das Grab und vor allem der Gedenkstein materialisieren über Jahrzehnte den Nachhall eines Menschenlebens. Der Stein selbst und die in ihn gemeißelten Inschriften bergen die Hoffnung auf Ewigkeit. Eine Hoffnung, die für die trauernden Hinterbliebenen, in der Gewissheit der eigenen Endlichkeit, tröstlich wirken kann. Die Lebenden besuchen ihre Toten. Die Gemeinschaft der Toten trifft die Gemeinschaft der Lebenden. Die Besuchszeit ist vorbei. Sieben Schubkarren warten auf den kommenden Tag. Sie sind außer Dienst."
Die Ausstellung organisiert hat der Verein Denk Mal Fort e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden , auf dessen Facebookseite es auch ein paar Bilder von der Eröffnung gibt, zusammen mit der Künstlerin Susan Donath.
Zu der Ausstellung läuft ein Begleitprogramm mit Friedhofsführungen. Die Ausstellung ist geöffnet: Mi, Fr-So 14-18 Uhr, Nordfriedhof Dresden, Kannenhenkelweg 1, 01099 Dresden. Feierhalle.