Mittwoch, 5. Mai 2021

Freitod - Ohlsdorf Zeitschrift für Trauerkultur

In der ersten Ausgabe der Zeitschrift des Ohlsdorfer Fördervereins im Jahr 2021 (Nr. 152) bildet der Freitod as Hauptthema. Einleitend heißt es dazu: "Der Umgang mit dem Freitod stellte schon früher und so auch heute noch nahe Angehörige aber auch die Gesellschaft als Ganzes vor große Herausforderungen. Eine Vielzahl von Aspekten begleiten das schwierige Thema des selbstgewählten Todes: Die Zurückbleibenden müssen Schmerz und Selbstvorwürfe aushalten, die Religionen und Gesellschaften müssen Antworten auf solche Fragen finden wie: Gibt es ein Recht den eigenen Tod selbst herbeizuführen? Und ist die Beihilfe zum Freitod erlaubt? Im christlichen Glauben galten „Selbstmörder“ jahrhundertelang als unehrlich und wurden durch ihre Bestattung außerhalb geweihter Erde aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. Einige dieser Aspekte sollen die hier versammelten Beiträge näher beleuchten. Es geht sowohl um die Geschichte der unehrenhaften Bestattung, als um Orte des Todes und Bestattung von Suizidanten und um einige ihrer Gräber in Ohlsdorf. Aber auch ein Bestatter und eine Trauerbegleiterin kommen zu Wort und berichten von den Möglichkeiten einfühlsam und hilfreich mit dem Freitod in der gegenwärtigen Bestattungs- und Trauerkultur umzugehen."

Die Beiträge beschäftigen sich mit dem Umgang mit Selbstmördern vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert, dem Suizid als einem letzten Ausweg in der Zeit des Nationalsozialismus dargestellt an Grabstätten auf dem Ohlsdorfer Friedhof, dem sogenannten Selbstmörderfriedhof im Berliner Grunewald und dem japanischen Aokigahara-Wald, aber auch mit dem Thema "Bestattung nach Suizid" und Trauerbegleitung nach dem Freitod von Kindern.