Breitblättrige Stendelwurz |
Bei ihrer Untersuchung hat die Botanikerin alles aufgenommen, was "von alleine gekommen ist", als nicht die Bepflanzung der Gräber oder die Plätze, die von den Friedhofsgärtnern betreut werden. Ihre Ergebnisse hält sie für übertragbar auf dasn ganze Ruhrgebiet. Und damit ist auch die Empfehlung klar: Die Friedhöfe müssen - auch wenn in immer größeren Flächen dort niemand mehr bestattet wird, unbedingt in Ruhe gelassen werden. Sie sind wichtig für die Pflanzen und die Tiere, für Kleinklima, Wasserhaushalt, C02-Speicherung und auch für die Naherholung in unseren immer dichter bebauten Städten. Sie sind für die biologische Vielfalt auch in Deutschland unersetzbare Lebensräume. Dort haben sich seltene Pflanzenarten gehalten, gerade weil diese Orte so lange unbebaut und nicht landwirtschaftlich genutzt und auch nicht gedüngt oder anders gärtnerisch behandelt werden.
Und nicht nur seltene Pflanzen hat die Botanikerin auf den Friedhöfen gefunden, auch die Tierwelt auf den Friedhöfen soll in Mühlheim untersucht werden. Denn sie hat u.a. die Blauflügelige Ödlandschrecke gesichtet und ihr fiel vor allem der Reichtum an Wildbienen auf, die besonders gefährdet sind.
Der oben genannte Artikel stammt aus der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Aus der Region, vom Dienstag, 17 . November 2020
Literatur: C. Buch, P. Keil,(2020): Friedhöfe tragen zur urbanen Biodiversität bei. Ergebnisse einer floristischen Kartierung in Mülheim an der Ruhr, in: Natur in NRW 45 (2), S. 22-27.
Bildnachweis: Von Ivar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=94961164