Zum 20jährigen Jubiläum des Sepulkralmuseums in Kassel hat die Kuratorin Ulrike Neurath-Sippel zusammen mit ihren Praktikantinnen eine
Ausstellung zusammengetragen, die sich jener Farbe widmet, die in unserer Kultur als die Farbe von Tod und Trauer gilt.
Dabei wird ein breites inhaltliches Spektrum abgedeckt. Begonnen wird mit der Frage nach der physikalischen Definition dieser Farbempfindung, die ja tatsächlich erst dann entsteht, wenn der Farbreiz für das Auge fehlt, wenn die Netzhaut also keine oder nur teilweise Lichtwellen im sichtbaren Spektrum rezipieren kann, wie es auf
Wikipedia so schön erklärt wird.
|
"Mini-Installation" - Friedhof (Foto Leisner) |
Doch diese Farbe bedeutet natürlich vielmehr als fehlende Lichtwellen.
Die Ausstellung widmet mich natürlich hauptsächlich der künstlerischen und kulturellen Bedeutung von Schwarz und veranschaulicht das in dunklen Räumen mit schwarzen Wänden an Beispielen aus der Bildenden Kunst und anhand zahlreicher Sach- und Gebrauchsgegenstände des traditionellen christlichen Totenbrauchtums.
In sieben weiteren Abschnitten durchläuft der Besucher Themenkomplexe, die sich mit dem Dunkel der Nacht, "Schwarzen Tagen" der Weltgeschichte, der "Schwarzmalerei" in der Kunst, dem "Schwarzen Tod", also den Pest-Epidemien der Vergangenheit, der Trauerfarbe Schwarz, der "Schwarzen Magie" und dem "Schwarzen Humor" befassen und dabei eine Reihe von interessanten Facetten beleuchten, die mit dieser Farbe zusammenhängen.
Den Schluss aber bildet eine Installation, die sich mit dem heutigen Status dieser Todes- und Trauerfarbe auseinandersetzt und zum Beispiel mit farbigen Särgen zeigt, wie heute aus „Schwarz“ in der Trauer immer mehr „Bunt“ wird.
|
Moderner Sarg und bunte Urnen (Foto Leisner) |